Ein häufig beobachtetes Verhalten ist das Lecken des Afters, welches bei vielen Hunden zu beobachten ist. Dieses Verhalten kann verschiedene Ursachen haben, die von der gewöhnlichen Körperpflege bis hin zu gesundheitlichen Problemen reichen.
In diesem Beitrag werden wir die Gründe für dieses Verhalten unter die Lupe nehmen, mögliche gesundheitliche Bedenken ansprechen und Tipps geben, wie man als Hundebesitzer angemessen darauf reagieren kann.
Hund leckt sich am After – mögliche Gründe
- Körperpflege
Hunde sind von Natur aus sehr reinliche Tiere und haben einen Instinkt zur Selbstpflege. Das Lecken des Afters kann Teil ihrer normalen Hygiene sein. In der Wildnis würden Hunde und auch Wölfe sich selbst reinigen, um Gerüche zu minimieren und ihre Überlebenschancen dadurch zu erhöhen. (um für Feinde weniger wahrnehmbar zu sein)
- Juckreiz oder Irritation
Ein häufiges Problem, das dazu führen kann, dass ein Hund an seinem After leckt, ist Juckreiz oder Irritation. Dies kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, wie beispielsweise:
Allergien: Hunde können auf Nahrungsmittel, Pollen oder andere Umweltfaktoren allergisch reagieren, was zu Hautirritationen führt.
Hautinfektionen: Bakterielle oder Hefepilzinfektionen können ebenfalls Juckreiz verursachen.
Parasiten: Flöhe, Zecken und Würmer (insbesondere Bandwürmer) können starken Juckreiz im Analbereich hervorrufen.
- Analdrüsenprobleme
Hunde haben zwei kleine Analdrüsen, die sich auf beiden Seiten des Anus befinden. Diese Drüsen produzieren ein Sekret, das beim Stuhlgang normalerweise entleert wird. Wenn die Drüsen jedoch verstopfen oder entzündet sind, kann dies zu Unbehagen führen. Symptome einer Analdrüsenentzündung können Folgendes umfassen:
- Häufiges Lecken des Afters
- Wackeln oder Schlittenfahren (herumrutschen auf dem Po, wenn der Hund versucht, den Druck zu lindern)
- Schmerzen beim Sitzen
In solchen Fällen ist es wichtig, einen Tierarzt aufzusuchen, da eine Entzündung oder Infektion behandelt werden sollte.
- Stress oder Langeweile
Hunde sind soziale Tiere und benötigen sowohl körperliche als auch geistige Stimulation. Wenn sie unter Stress stehen oder sich langweilen, können sie Verhaltensweisen entwickeln, um sich selbst zu beruhigen. Das Lecken des Afters kann in solchen Fällen eine Art von Selbstberuhigung sein. Sorgt daher dafür, dass eure Hunde ausreichend Bewegung und Beschäftigung erhalten, um Verhaltensauffälligkeiten vorzubeugen.
- Gesundheitliche Probleme
In einigen Fällen kann übermäßiges Lecken auf ernstere gesundheitliche Probleme hinweisen:
Tumore: Sowohl gutartige als auch bösartige Tumore im Analbereich können Unbehagen verursachen.
Rektale Verletzungen: Verletzungen durch Stuhlgang oder andere Ursachen können ebenfalls zu Schmerzen führen.
Entzündungen: Entzündungen im Bereich des Anus oder Rektums können ebenfalls Juckreiz und Unbehagen verursachen.
Analdrüsenentzündung beim Hund – ein häufiger Auslöser
Die Analdrüsenentzündung, auch als Analdrüsenerkrankung oder Analdrüsenabszess bezeichnet, ist ein häufiges Problem bei Hunden. Diese Drüsen sind zwei kleine, sackartige Strukturen, die sich auf beiden Seiten des Anus befinden und ein Sekret produzieren, das beim Stuhlgang normalerweise entleert wird. Hier sind einige wichtige Fakten zu dieser Erkrankung:
Die Analdrüsen
Lage: Die Analdrüsen befinden sich etwa 4 bis 5 cm vom Anus entfernt, jeweils auf der linken und rechten Seite.
Funktion: Das Sekret dieser Drüsen hat einen charakteristischen Geruch und dient dazu, den Kot zu markieren und möglicherweise andere Hunde über den Gesundheitszustand oder den Fortpflanzungsstatus zu informieren.
Ursachen einer Analdrüsenentzündung
Verstopfung: Wenn die Drüsen nicht richtig entleert werden (z.B. aufgrund von zu hartem Stuhl), kann das Sekret in den Drüsen verbleiben und eine Verstopfung verursachen.
Entzündung: Eine Entzündung kann durch bakterielle Infektionen oder Allergien ausgelöst werden.
Tumore: In seltenen Fällen können Tumore in oder um die Analdrüsen ebenfalls Probleme verursachen.
Hormonelle Veränderungen: Hormonelle Ungleichgewichte können ebenfalls eine Rolle spielen.
Symptome
Die Symptome einer Analdrüsenentzündung
Häufiges Lecken des Afters: Der Hund leckt sich übermäßig am After, um Unbehagen zu lindern.
Schlittenfahren: Der Hund zieht seinen Po über den Boden, um Druck abzubauen oder Schmerzen zu lindern.
Schmerzen beim Sitzen: Der Hund zeigt Anzeichen von Unbehagen, wenn er sitzt oder versucht, sich hinzulegen.
Rötung oder Schwellung: Der Bereich um den Anus kann gerötet oder geschwollen sein.
Eiterabsonderung: In schweren Fällen kann Eiter aus der Drüse austreten.
Diagnose
Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung durch einen Tierarzt. Der Tierarzt wird den Bereich um den Anus herum genauer untersuchen und möglicherweise die Drüsen manuell ausdrücken, um festzustellen, ob sie verstopft sind oder Eiter enthalten.
Behandlung
Die Behandlung
Manuelles Entleeren: In vielen Fällen kann der Tierarzt die verstopften Drüsen manuell entleeren.
Medikamentöse Therapie: Antibiotika können verschrieben werden, wenn eine bakterielle Infektion vorliegt. Entzündungshemmende Medikamente können ebenfalls helfen.
Chirurgische Intervention: In schweren Fällen, insbesondere wenn ein Abszess gebildet wurde oder wiederholte Probleme auftreten, kann eine chirurgische Entfernung der betroffenen Drüse erforderlich sein.
Prävention
Um zukünftige Probleme mit den Analdrüsen zu vermeiden:
Achtet auf eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Ballaststoffen, um weichen Stuhlgang zu fördern.
Regelmäßige tierärztliche Kontrollen können helfen, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen.
Bei Hunden mit wiederkehrenden Problemen kann es ebenfalls sinnvoll sein, die Drüsen regelmäßig vom Tierarzt überprüfen und gegebenenfalls entleeren zu lassen.
Eine Analdrüsenentzündung ist ein häufiges Problem bei Hunden und kann erhebliche Beschwerden verursachen. Daher könnte es wichtig sein die Symptome zu kennen und bei Verdacht auf ein Problem schnellstmöglich einen Tierarzt aufzusuchen, um ernsthaftere Folgen zu vermeiden.
Hund leckt sich am After – was dagegen tun?
Wenn euer Hund sich übermäßig am After leckt, ist es wichtig, die Ursache dafür herauszufinden und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Der erste Schritt sollte ein Besuch beim Tierarzt sein, da dieser feststellen kann, ob gesundheitliche Probleme wie eine Analdrüsenentzündung, Parasiten oder Allergien vorliegen. Der Tierarzt kann dann auch gleich eine geeignete Behandlung vorschlagen.
Um die Hygiene eures Hundes ein wenig zu verbessern, solltet ihr den Bereich um den Anus sauber halten. Verwendet dazu feuchte Tücher oder spezielle Hundewaschlotionen und achtet unbedingt darauf, möglichst sanft vorzugehen. Bei Hunden mit langem Fell kann es hilfreich sein, das Fell in diesem Bereich regelmäßig zu trimmen, um Verfilzungen und Schmutzansammlungen zu vermeiden.
Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Ballaststoffen kann ebenfalls helfen, den Stuhlgang weich zu halten und die Analdrüsen beim Stuhlgang besser zu entleeren. Achtet also wie schon erwähnt darauf, hochwertiges Hundefutter zu wählen, das auf die Bedürfnisse eures Hundes abgestimmt ist. Zudem solltet ihr sicherstellen, dass euer Hund regelmäßig entwurmt wird und einen aktuellen Flohschutz hat, da Parasiten Juckreiz verursachen können.
Wenn das Lecken vermutlich durch Stress oder Langeweile verursacht wird, versucht eurem Hund mehr Bewegung und geistige Stimulation zu bieten. Spielt öfter mit ihm oder bietet ihm etwas mehr Abwechslung. In einigen Fällen kann es auch notwendig sein, vorübergehend eine Halskrause anzulegen, um zu verhindern, dass der Hund weiterhin an seinem After leckt.
Insgesamt ist es wichtig, das Verhalten nicht zu ignorieren und schnell zu handeln.
Fazit – Hund leckt sich am After
Das Lecken des Afters ist ein Verhalten, das viele Ursachen haben kann – von normaler Körperpflege bis hin zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen. Wenn ein Hund häufig und intensiv an seinem After leckt oder andere Symptome wie Schmerzen, Veränderungen im Stuhlgang oder Verhaltensänderungen zeigt, sollte unbedingt ein Tierarzt konsultiert werden. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend für das Wohlbefinden eures Hundes und helfen dabei, mögliche gesundheitliche Probleme rechtzeitig zu erkennen und zu beheben.