Kastration beim Hund

Die Kastration beschreibt den Eingriff, dem Männchen die Hoden und der Hündin die Eierstöcke und Gebärmutter operativ zu entfernen. Anders zur Sterilisierung, wo die Eileiter oder Samenleiter nur abgeklemmt werden, ist die Kastrierung nicht mehr rückgängig zu machen, sozusagen eine endgültige Entscheidung.

Von Tierärzten darf es nach Gesetz nur gemacht werden, wenn dafür auch eine medizinische Notwendigkeit vorliegt. Vor der Operation gibt es ohnehin erstmal ein intensives Gespräch, in dem man auch über alle damit verbunden Risiken aufgeklärt wird und sich herausstellt ob es für seinen Hund wirklich in Frage kommt.

Ein großes Risiko birgt beispielsweise die Narkose, die bei der Kastration unabdinglich ist. Kleinere Hunde müssen da meist zusätzlich beatmet werden, aufgrund ihrer zu kleinen Nase und Atemwege.

Wann sollte ich meinen Hund kastrieren?

Haufig ist es der Fall das die Kastration von Nöten ist, wenn beim Hund eine Krankheit vorliegt. Hat er zum Beispiel Tumore an Hoden oder der Gebärmutter.

Auch wenn sein Verhalten durch den Hormonhaushalt, euch oder andere gefährdet ist das ein Grund.

Sehr lang anhaltende, mehrfache Scheinträchtigkeit mit Wesensveränderung sind ein weiterer Grund, bei dem die Überlegung nah liegt.

Für den Fall das ihr bei dem Hund nur eine Verhaltensänderung durch die Kastration herbeisehnt, seid ihr mit einer Kastration nicht gut beraten. Da sie weder Erziehung, noch rassebedingtes Verhalten ändern wird!

kastration beim hund

Der richtige Zeitpunkte ist beim Rüden nach der Pubertät, wenn das Wachstum beendet ist, um das nicht zu beeinträchtigen und bei den Hündin nach der Ersten und vor der Zweiten Läufigkeit.

Was wird bei der Kastration gemacht?

Bei beiden erfolgt im ersten Schritt eine Narkose, ob diese über Vene oder Atmung geschieht, kommt ganz drauf an. Deswegen ist es wichtig das der Hund nüchtern ist und im besten Fall 12 Stunden nichts mehr gefressen hat.

Beim Rüden wird dann der Hodensack geöffnet, die Samenleiter abgeklemmt und dann der Hoden entfernt. Anschließend der Samenleiter wieder geöffnet und alles wieder sauber vernäht.

Bei der Hündin ist der Eingriff nicht ganz so einfach, da Eileiter und Gebärmutter unter der Bauchdecke liegen, muss diese vorerst geöffnet werden. Dann werden die Eierstöcke abgebunden und getrennt, ob die Gebärmutter auch mit raus kommt das entscheidet der behandelnde Arzt immer individuell, darauf hin werden mehrere Schichten der Bauchdecke wieder miteinander vernäht.

Zum Schluss wird entweder gewartet bis der Hund von alleine aufwacht oder die Narkose wird vom Arzt beendet.

Wie viel kostet es?

Das kommt auf viele Faktoren an, wie viel Vor- und Nachbereitung ist nötig, muss der Hund zusätzlich beatmet werden, kommt es während der OP zu Komplikationen und so weiter. Im Grunde kann man aber sagen, das es bei einer Hündin grundlegend teurer ist, während es da eine Spanne von 150 – 500 Euro gibt, Schlagen beim Rüden nur 80 – 250 Euro zu buche.

Mehr Infos dazu hier: Gebührenordnung Bundestierärztekammer

Vorteile:

  • der Hund hat keinen sexualbedingten Stress mehr
  • keine Fortpflanzung mehr möglich, kein Nachwuchs
  • keine Läufigkeit mehr und damit verbundene Wesensänderung
  • keine Scheinträchtigkeit

Nachteile:

  • mehr Aggresivität
  • Hund wird faul, mangelnder Antrieb
  • mögliche Inkontinenz
  • Fettleibigkeit
  • Narkose oder Eingriff können schief gehen

Eine weitere Möglichkeit zur vorübergehenden Kastration, sozusagen um es zu testen, wäre ein Kastrationschip. Welcher aber oft keine 100% Sicherheit zu Zeugungsunfähigkeit darstellt und von der Wirkung meist nicht so lange hält wie angegeben, wir raten davon ab, da es unserer Meinung nach den Hormonhaushalt vom Hund nur völlig durcheinander bringt.

Fazit

Ob ihr euren Hund kastrieren lasst oder nicht, diese Entscheidung wird euch keiner nehmen. Oft hilft schon das Aufklärungsgespräch und die Vorstellung beim Tierarzt, oder wenn notwendig bei verschiedenen Tierärzten! Nur er kann euch die richtige und beste Empfehlung für euch und euer Tier geben. Wir persönlich haben unseren Rüden auch kastrieren lassen, weil der Trieb so stark ausgeprägt war und es im Haushalt mit einer Hündin zu keiner Ruhe mehr kam. Erziehung hin oder her, er hat sich auf biegen und brechen nicht mehr beruhigen lassen. Für uns war die Entscheidung goldrichtig, weil sie seitdem wirklich harmonisch und nicht mehr triebgesteuert miteinander auskommen, selbst in der Zeit ihrer Läufigkeit!

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