Hunde ohne Fell!? Für viele kaum zu glauben, doch es gibt sie. Welche Rassen den Nackthunden angehören, welche Probleme sie so mit sich bringen können und alle anderen interessanten Infos zu diesem Thema, erfahrt ihr hier im Beitrag.
Einige der hier aufgeführten Hunderassen sind nur teilweise mit Fell bedeckt, während andere wirklich gänzlich ohne Fell auskommen müssen. Natürlich bringt diese Haarlosigkeit auch ein paar Nachteile gegenüber anderen Rassen mit sich. Zu den Nachteilen gehören:
- Sonneneinstrahlung direkt auf der Haut, diese ist dann empfindlicher was einen Sonnenschutz nötig macht
- Keinen natürlichen Schutz vor Kälte, da kein schützendes Fell, was bei unseren eher milden Wintern schon schwierig werden könnte.
- Haarlosigkeit ist oft die Auswirkung eines Gendefektes, welches weitergezüchtet wird und auch andere gesundheitliche Nachteile mit sich bringt, besonders Probleme mit Zähnen
So nun zu den verschiedenen Nackthund-Rassen!
Peruanischer Nackthund
Dieser kommt zwar dem Xoloitzcuintle sehr nahe, ist aber eine eigenständige Hunderasse. Von der Größe und dem Körperbau sich der diesem ähnlich und hat nicht viele Unterschiede. Ausgrabungen zu Folge, ist diese Rasse schon älter als 900 Jahre und ihr wurden früher sogar heilende Kräfte nachgesagt. Sein spanischer Name ist „Perro sin pelo del Perú“ und als Viringo wird er in Peru bezeichnet. Vom Wesen gelten sie als sehr zurückhaltend, ruhig und selbstständige Hunde. Für die Menschen in Peru dienen sie ausschließlich als Begleithunde.
Hairless Chihuahua
Der ungeschlagene Platz 1 unter den kleinen Rassen ist der Chihuahua mit seinen 15 bis 23 cm Risthöhe und mit etwa 2 Kilo ist er auch noch ein Leichtgewicht. Die Besonderheit unter dem Hairless Chihuahua, ist wie es der Name schon sagt, dass er schlichtweg keine Haare hat. Dieses entstand durch einen Gendefekt, welcher später gezielt weiter gezüchtet wurde. Er stammt aus Mexiko, wo er auch noch stark verbreitet ist.
Man kann ihn als einen lebhaften und temperamentvollen Hund bezeichnen, der trotz seiner Größe fast schon zu viel Selbstbewusstsein hat, gegenüber anderen Hunden.
Xoloitzcuintle
Der Xoloitzcuintle oder auch Mexikanischer Nackthund, hat seinen Ursprung in Mexiko. Auch diese Rasse ist offiziell von der FCI anerkannt, mit einer Widerristhöhe von bis zu 60 cm gibt es ihn ebenso als größeren Hund. Seine Haut hat meist die Farben braun, schwarz oder grau. Nicht immer ist dieser Hund ohne Fell, denn es gibt auch eine Zuchtlinie mit Fell.
Er ist sehr wachsam, aufmerksam und eine eher ruhigere Hunderasse.
Hierzulande ist er fast nicht bekannt und wird von Kritikern häufig als Qualzucht benannt, obwohl seine Geschichte schon sehr weiterreichend ist.
American Hairless Terrier
Der Terrier aus den USA wird ausgewachsen etwa 45 cm hoch. Vom Verhalten her sind sie ähnlich einem Jack Russel. Das heißt sehr aufgeweckt, spielfreudig und dennoch sehr aufmerksam. Mit seiner Haarlosigkeit benötigt er so gut wie keine Pflege, freut sich aber dennoch über regelmäßige Streicheleinheiten. Die Welpen dieser Rasse können vereinzelt noch ein Fell besitzen, welches dann im Laufe der Jahre nach und nach ausfällt und ihn letztendlich zum Hairless Terrier macht.
Chinesischer Schöpfhund
Dieser mit etwa 32 cm eher kleine Hund, ist unter allen aufgeführten Rassen schon ein wenig bekannter und auch von der FCI gelistet. Es gibt ihn komplett ohne Fell oder auch mit langem Fell am Kopf, den Füßen und am Schwanz. Seinen Charakter beschreibt man als klug, treu und wachsam, aber dennoch sehr verspielt. Anders wie der Name es verrät, kommt dieser kleine Geselle gar nicht aus China, sondern aus Südamerika abstammend von anderen Nachthund-Rassen.
Abessinischer Sandterrier
Ob es noch lebende Hunde dieser Rasse gibt, ist unbekannt, man kennt sie auch unter dem Namen Afrikanischer Haarloser Hund. Leider sind uns hier nur wenige Infos bekannt.
Er war mittlerer Statur, wenig muskulös und eher schlaksig. Bei den Ureinwohnern wurde er genutzt als reiner Begleithund.
Argentinischer Pila
Diese Nackthunde gibt es in klein ab circa 30 cm, aber auch groß bis zu 64 cm. Über ihn ist nicht so viel bekannt, jedoch wird er als vom aussterben bedroht bezeichnet. Er besitzt entweder überhaupt kein Fell oder nur sehr wenig und wenn dann meist auf dem Kopf.
In seiner Heimat, Argentinien, gibt es von dieser Art Schätzungen zu Folge unter 2000 Exemplare. Woanders auf der Welt ist er erst gar nicht aufzufinden, da er kaum bekannt ist und er in anderen Klimazonen nicht gut zurechtkommen könnte.
Jonangi
Dieses Exemplar ist wohl der seltenste unserer hier aufgeführten Nackthunde. Er findet seinen Ursprung in Indien, wo er sich in manchen Haushalten als Wachhund bewährt hat. Aber auch für die Jagd auf kleines Wild kann der Jonangi in Frage kommen, dank seiner Wendigkeit und da er sehr flink ist.
Er misst eine Widerristhöhe von 34 bis 45 cm und sein Körperbau erinnert an den eines Terriers. Dieser Hund besitzt zwar Fell, aber dieses ist so kurz, dass man sehr deutlich die Haut des Tieres sieht. Seine gängigen Farben sind: schwarz, weiß, braun und grau, die Hunderasse ist aber ohnehin nicht von der FCI anerkannt.
Sind Nackthunde-Rassen Qualzucht?
Diese Frage sollte jeder, ethisch für sich selbst beantworten. Prinzipiell werden ja mit der Felllosigkeit Gesundheitliche Probleme weiter gezüchtet und vererbt.
Allerdings haben einige Rassen eine sehr lange Geschichte, wo es sich definitiv noch nicht um den Profit der Züchter gedreht hat.
Somit lässt sich darüber streiten, ob es sich um Qualzucht handelt oder nicht.
Zusammenfassend sollte man als Halter von Nackthunden mehr Rücksicht hinsichtlich des Wetters auf das Tier nehmen und für das Wohl des Hundes sorgen, wie auch bei jeder anderen Rasse. Hunde mit platter Nase haben beispielsweise genauso ein paar gesundheitliche Einschränkungen, auf Grund ihrer Zucht.
Wer mit den Nackthunde-Rassen allerdings einen hypoallergenes Tier sucht, wird damit wohl kein Glück haben, denn Allergien werden unter anderem ebenfalls durch Speichel, Urin und auch Hautschuppen ausgelöst. Zwar bringt er deutlich weniger Auslöser, im Form der Haare, mit sich, aber dann könnte man ggf. auch zu diesen wenig haarenden Rassen greifen.
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