Keilwirbel sind eine häufige Wirbelsäulendeformität bei Hunden, die zu starken Rückenschmerzen und auch Bewegungseinschränkungen führen kann. Diese Erkrankung tritt vor allem bei bestimmten Hunderassen auf, die genetisch schon dazu veranlagt sind.
In diesem Artikel gehen wir genauer darauf ein, wie man Keilwirbel bei Hunden erkennen kann, wie es diagnostiziert wird und welche Hunderassen davon besonders betroffen sind.
Keilwirbel beim Hund – was ist das?
Keilwirbel beim Hund sind eine angeborene Wirbelsäulendeformität, bei der ein oder mehrere Wirbel in Form eines Keils anstatt einer normalen rechteckigen Form wachsen. Dies führt zu einer Veränderung der normalen Wirbelsäulenstruktur und kann zu verschiedenen Problemen führen.
Die Keilwirbel können dazu führen, dass die Wirbelsäule ungleichmäßig belastet wird, was wiederum zu Rückenschmerzen, Bewegungseinschränkungen und neurologischen Symptomen wie Lahmheit, Steifheit oder Koordinationsproblemen führen kann. In schweren Fällen können Keilwirbel auch zu Bandscheibenvorfällen oder anderen Komplikationen führen.
Besonders betroffene Hunderassen
Prinzipiell können sämtliche Hunderassen an Keilwirbeln leiden, dennoch sind einige Hunderassen aufgrund ihrer genetischen Veranlagung besonders anfällig für Keilwirbel. Zu den Rassen, die überdurchschnittlich oft von Keilwirbeln betroffen sind, gehören:
- Dackel: Aufgrund ihrer langen Wirbelsäule sind Dackel besonders anfällig für Wirbelsäulenerkrankungen wie Keilwirbel.
- Französische Bulldoggen: Diese Rasse kann auch an Keilwirbeln leiden, da sie eine kurze und kompakte Wirbelsäule haben.
- Boston Terrier: Auch Boston Terrier sind bekannt dafür, an Keilwirbeln zu erkranken.
- Cavalier King Charles Spaniels: Diese Rasse ist ebenfalls anfällig für Wirbelsäulenerkrankungen, einschließlich Keilwirbel.
Weitere Hunderassen: Foxterrier, Mops, Pekingese, Pinscher und Spitz
Wie erwähnt ist es wichtig zu beachten, dass auch andere Hunderassen von Keilwirbeln betroffen sein können, aber diese Rassen scheinen aufgrund ihrer anatomischen Merkmale und genetischen Veranlagung ein höheres Risiko zu haben.
Die Diagnose von Keilwirbel beim Hund
Die Diagnose von Keilwirbeln bei Hunden erfolgt in der Regel durch eine gründliche klinische Untersuchung und Bildgebung. Hier sind einige Schritte, die Tierärzte typischerweise unternehmen, um Keilwirbel bei Hunden zu diagnostizieren:
- Klinische Untersuchung: Der Tierarzt wird den Hund gründlich untersuchen, um nach Anzeichen von Wirbelsäulenerkrankungen wie Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder neurologischen Symptomen zu suchen.
- Röntgenaufnahmen: Röntgenaufnahmen der Wirbelsäule werden in der Regel durchgeführt, um die Form und Struktur der Wirbel zu beurteilen. Auf den Röntgenbildern können abnormale Keilwirbel sichtbar gemacht werden.
- Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT): In einigen Fällen kann eine CT- oder MRT-Untersuchung erforderlich sein, um detailliertere Bilder der Wirbelsäule zu erhalten und mögliche Komplikationen wie Bandscheibenvorfälle oder Nervenkompressionen zu identifizieren.
- Neurologische Untersuchung: Bei Verdacht auf Keilwirbel kann auch eine neurologische Untersuchung durchgeführt werden, um die Funktion des Nervensystems zu überprüfen und mögliche neurologische Defizite festzustellen.
Basierend auf den Ergebnissen dieser Untersuchungen kann der Tierarzt eine genaue Diagnose stellen und wenn nötig einen Behandlungsplan empfehlen.
Keilwirbel beim Hund selbst erkennen!?
Es kann schwierig sein, Keilwirbel beim Hund selbst zu erkennen, da die Symptome oft unspezifisch sind und auch andere Erkrankungen der Wirbelsäule ähnliche Anzeichen zeigen können. Dennoch gibt es einige Anzeichen, auf die Sie achten können, die auf das Vorliegen von Keilwirbeln hinweisen könnten:
- Rückenschmerzen: Euer Hund zeigt Anzeichen von Schmerzen im Rückenbereich, wie z.B. Steifheit, Unbehagen oder ein gestörtes Gangbild.
- Bewegungseinschränkungen: Der Hund hat Schwierigkeiten beim Aufstehen, Treppensteigen oder Springen.
- Verändertes Verhalten: Euer Hund zeigt plötzliche Verhaltensänderungen wie Aggressivität, Reizbarkeit oder Rückzug.
- Neurologische Symptome: In schweren Fällen von Keilwirbeln können neurologische Symptome auftreten, wie z.B. Lähmungen, Koordinationsprobleme oder gar Inkontinenz.
Wenn ihr eines dieser Anzeichen bei eurem Hund bemerkt oder vermutet, dass er unter Rückenschmerzen leidet, ist es wichtig, einen Tierarzt aufzusuchen. Nur der Tierarzt kann eine gründliche Untersuchung durchführen, um festzustellen, ob Keilwirbel oder eine andere Wirbelsäulenerkrankung vorliegt.
Behandlung
Die Behandlung von Keilwirbeln beim Hund hängt von der Schwere der Deformität, den damit verbundenen Symptomen und dem allgemeinen Gesundheitszustand des Hundes ab. Hier sind einige mögliche Behandlungsoptionen für Keilwirbel bei Hunden:
- Konservative Behandlung:
- Schmerzmittel: Zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen können dem Hund Schmerzmittel verschrieben werden.
- Physiotherapie: Durch gezielte Übungen und Massagen kann die Muskulatur gestärkt und die Beweglichkeit verbessert werden.
- Ruhe: Eine vorübergehende Reduzierung der körperlichen Aktivität kann helfen, die Wirbelsäule zu entlasten und die Heilung zu fördern.
- Chirurgische Behandlung:
- In schweren Fällen von Keilwirbeln, insbesondere wenn neurologische Symptome vorliegen oder konservative Maßnahmen nicht ausreichen, kann eine chirurgische Korrektur erforderlich sein.
- Die Operation zielt darauf ab, die abnormale Form der Wirbel zu korrigieren und die normale Ausrichtung der Wirbelsäule wiederherzustellen. Meist wird dabei mit Verschraubungen geholfen die Wirbelsäule in eine günstigere Position zu bringen.
Es ist wichtig, dass die Behandlung von Keilwirbeln individuell auf den jeweiligen Hund zugeschnitten wird und in enger Absprache mit einem Tierarzt erfolgt. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen sind wichtig, um den Verlauf der Erkrankung zu überwachen und sicherzustellen, dass der Hund angemessen behandelt wird.
Vorbeugung von Keilwirbel beim Hund
Eine wirkliche Vorbeugung für diese Krankheit gibt es nicht wirklich, denn sie obliegt mehr der Vernunft der Züchter! Daher ist die Vorbeugung von Keilwirbeln und anderen genetisch bedingten Erkrankungen bei Hunden durch den Ausschluss kranker Tiere aus der Zucht ist ein wichtiger Schritt, um die Verbreitung dieser Erkrankungen zu reduzieren. Hier sind einige Maßnahmen, die Züchter ergreifen können, um die Vererbung von Keilwirbeln zu minimieren:
- Gesundheitstests: Vor der Zucht sollten potenzielle Zuchttiere auf genetische Anomalien wie Keilwirbel getestet werden. Tierärztliche Untersuchungen, Röntgenaufnahmen und genetische Tests können dabei helfen, gesunde Tiere auszuwählen und erkrankte für die Zucht auszuschließen.
- Stammbaumanalyse: Eine gründliche Analyse des Stammbaums kann Aufschluss darüber geben, ob in der Vergangenheit Fälle von Keilwirbeln oder anderen Wirbelsäulenerkrankungen in der Linie des Hundes aufgetreten sind.
- Selektive Zucht: Durch gezielte Paarung gesunder Tiere mit nachweislich niedrigem Risiko für Keilwirbel kann das Risiko einer Vererbung minimiert werden.
- Zusammenarbeit mit Tierärzten: Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und Beratung durch Fachleute können dazu beitragen, potenzielle Probleme frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Indem Züchter verantwortungsbewusst handeln und sich auf die Gesundheit und das Wohlergehen ihrer Tiere konzentrieren, können sie dazu beitragen, die Verbreitung von genetisch bedingten Erkrankungen wie Keilwirbeln einzudämmen und die Gesundheit der jeweiligen Rasse insgesamt zu verbessern.
Fazit – Keilwirbel beim Hund
Zusammenfassend können Keilwirbel bei Hunden eine schmerzhafte und potenziell ernste Wirbelsäulenerkrankung darstellen. Die Diagnose von Keilwirbeln erfordert in der Regel eine gründliche klinische Untersuchung und Bildgebung, um die Deformität der Wirbel festzustellen und mögliche Komplikationen zu identifizieren. Die Behandlung von Keilwirbeln kann konservative Maßnahmen wie Schmerzmittel, Physiotherapie und Ruhe umfassen, aber in schweren Fällen kann auch eine chirurgische Korrektur erforderlich sein.
Um das Risiko von Keilwirbeln bei Hunden zu minimieren, ist es wichtig, verantwortungsbewusst zu züchten und kranke Tiere aus der Zucht auszuschließen. Gesundheitstests, Stammbaumanalysen und selektive Zucht sind wichtige Maßnahmen, um genetisch bedingte Erkrankungen wie Keilwirbel zu kontrollieren und die Gesundheit der Rasse zu verbessern.
Bei Verdacht auf Keilwirbel oder anderen Wirbelsäulenerkrankungen bei eurem Hund ist es wichtig, sofort einen Tierarzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und einen geeigneten Behandlungsplan zu erstellen. Eine frühzeitige Intervention kann dazu beitragen, das Leiden des Hundes zu lindern und langfristige Komplikationen zu vermeiden.