Hundebiss – erste Hilfe und 5 Gefahren

Wenn es einem als Besitzer dann doch mal passiert, aus welchen Grund auch immer, und der eigene oder ein fremder Hund beißt zu, ist das meist zu aller erst sehr schmerzhaft. Eine Bissverletzung sollte man in keinem Fall unbehandelt lassen und schnellstmöglich einem Arzt vorstellen.

Wie ihr euch verhalten solltet bei einem Hundebiss, was erste Hilfe Maßnahmen sind und welche Folgen dadurch entstehen können, erfahrt ihr hier.

Erste Hilfe Maßnahmen beim Hundebiss

Je nach Schwere der entstandenen Wunde, sollte man die zu ergreifenden erste Hilfe Maßnahmen entscheiden. Sind es nur oberflächliche Kratzer vom Biss (ohne eindringen der Zähne in die Haut), kann man es in den meisten Fällen „vernachlässigen“. Das heißt, die entstandene Wunde mit klarem Wasser ausspülen oder bestenfalls mit geeigneter Desinfektion reinigen.


Sobald tiefere, blutende Wunden und Kratzer daraus entstehen sollte man sich besser in Behandlung bei einem Arzt begeben. Die ersten Maßnahmen die man schon vorher machen könnte:

  • Blutung stillen, Kompresse auflegen und abwarten bis die Blutung nachlässt
  • Wunde unter dem Wasserhahn vorsichtig ausspülen, ohne Seife, da dies wahrscheinlich stark brennen würde
  • Wenn vorhanden Desinfizieren, solang das der Schmerz zulässt
  • Mit einem Pflaster oder einer neuen Kompresse abdecken, damit kein weiterer Schmutz in die Wunde rein kommt. Hier aber auf keinen Fall einen Druckverband!
  • Danach sollte man sich zur weiteren Behandlung zu einem Arzt begeben, dieser wird die nötigen Schritte bestimmen

Ist die Blutung wiederum sehr stark und die Verletzungen extrem, ist es besser lieber gleich direkt den Notarzt zu rufen. Die Wunde abzudrücken kann dabei helfen die Blutung zu stillen und den Blutverlust so gering wie möglich zu halten. Dabei steht höchstwahrscheinlich der Betroffene unter Schock vergleichbar wie bei einem Unfall, er sollte beruhigt werden und man sollte ruhig auf ihn zugehen und sprechen.

Gesundheitliche Folgen

Die Folgen für den menschlichen Körper durch einen schweren Hundebiss oder gar mehrere sind nicht unerheblich. Folgendes kann daraus entstehen:

  • Schwere Infektionen/ Übertragungen von Krankheiten: da das Gebiss des Hundes übersäht ist mit einer Vielzahl an Keimen, kann sich die Wunde schnell infizieren und schwer entzünden. Im Schlimmsten Fall kann es sogar Tollwut übertragen (Vorsicht im Ausland) und Wundstarrkrampf auslösen, warum auch die Impfung (bei uns Menschen) dagegen so wichtig ist.
  • Schäden am Bewegungsapparat: werden Sehnen oder Knochen mit Verletzt, kann dies die Bewegungsfreiheit deutlich einschränken, manchmal sogar für immer
  • Bleibende und sichtbare Narben: die Narben die von Hundebisswunden bleiben, sieht man oft sehr lange und diese verblassen auch sehr langsam. Angenommen die Verletzung betrifft das Gesicht, so tragen Opfer ewig bleibende Zeichen im Gesicht.
    Was sich daraus entwickeln kann:
  • Psychische Schäden: extreme Angst oder gar Panik vor Hunden ist eine weitere Folge. Auch die Last mit einer bleibenden Narbe oder gar entstellten Körperteilen zu leben, ist für manche Menschen nur sehr schwer zu Tragen.
  • Tod: zugegeben, dies passiert äußerst selten. Aber es gibt sogar Hundebisse mit Todesfolge, vor allem Kinder haben bei größeren Hunden nicht gerade viel entgegenzusetzen. Ebenfalls enden Bisse in der Region vom Hals oder Kopf nicht selten tödlich.

Rechtliche Folgen

Kommt es zu einer Auseinandersetzung zwischen einem Menschen und eurem Hund, und es endet in einer Bissverletzung, ist der Halter für den entstandenen Schaden haftbar. Ist der Hund nicht versichert, so muss der Besitzer eventuelle Forderungen an Schmerzensgeld, Ersatz für Arbeitsausfall und sonstige Folgekosten bezahlen.
Hundehaftpflichtversicherungen übernehmen in diesen Fällen anfallende Forderung, außer es lässt sich grobe Fahrlässigkeit gegenüber dem Hundehalter nachweisen. Diese wären beispielsweise Nichtbeachtung der Maulkorbpflicht in/an gewissen Orten oder bei gelisteten Rassen, auch wenn der Hund abgeleint war zählt dies zu grober Fahrlässigkeit.

Gründe warum Hunde beißen

Ein Hund beißt fast nie ohne Grund zu, aber wenn, dann kennt er keinen anderen Ausweg der Situation zu entfliehen. Er fühlt sich bedroht, wurde erschrocken oder verteidigt seine Menschen oder auch sein Futter. Weitere indirekte Gründe könnten sein:

  • Niedrige Hemmschwelle – fehlende Sozialisierung
  • Hat in seiner Vergangenheit schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht, Misshandlung, Schläge in der Erziehung etc. (veraltete Erziehungsmethoden)
  • Direkte Bedrohung und offensichtliches Reizen durch fremde Menschen
  • Zu wilde Spiele mit dem Hund
  • Beißhemmung noch nicht oder falsch erlernt, gilt mehr für Welpen
hundebiss

Einem Hundebiss vorbeugen

Natürlich ist es besser, wenn es erst gar nicht zu solch einem Hundebiss kommt. In gewissen Situationen ist das vielleicht für ein Tier nicht anders möglich, aber diese Tipps könnten euch vielleicht doch davor bewahren:

  • Auf Drohgebärden achten und dem Tier Freiraum einräumen – Zähne zeigen, hochgezogene Lefzen, aufgestellter Nackenkamm, Knurren – darauf hin solltet ihr dem Hund lieber Freiraum schaffen
  • Schreien, Schlagen und Treten vermeiden, dadurch fühlt sich das Tier nur noch mehr bedroht
  • Fremde Hunde nicht einfach anfassen, was vor allem vielen Kindern schwer fällt
  • Miteinander raufende Hunde nur mit viel Bedacht trennen
  • „Schlafende Hunde sollte man nicht wecken“ – dieser Spruch hat auch einen Sinn, denn Hunde reagieren aufs wecken sehr gereizt und neigen zum beißen
  • Futter, Lieblingsspielzeug, Knochen und alles weitere was ein Hund so liebt, sollte man nicht grundlos wegnehmen oder bewusst antrainieren das dies ohne Probleme klappt
  • Kinder nicht unbeaufsichtigt mit dem Hund lassen, vor fremden Hunden schützen und nicht einfach streicheln lassen.

Zusammenfassung

So toll wie Hunde für den Menschen auch sind, auch ihnen können einige Dinge nicht gefallen und genau das kann schwer ins Auge gehen. Wir raten dazu immer Vorsicht walten zu lassen und gut auf die Zeichen des Hundes zu achten.
In Deutschland gibt es jährlich rund 35.000 Bissverletzungen durch Hunde, wovon man sicher einige verhindern hätte können mit der richtigen Herangehensweise.
Trotzdem wünschen wir euch dass es euch nie trifft und viel Gesundheit.

Schutz gegen Bissverletzung, also Maulkörbe und anderes Zubehör für eure Hunde findet ihr in unsern Empfehlungen.

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