In Deutschland ist jeder Hundebesitzer gesetzlich dazu verpflichtet seinen Hund oder seine Hunde bei der jeweiligen Gemeinde zu melden, damit das Tier registriert ist und bei der Steuer erfasst werden kann.
Wir klären hier welche Kosten auf euch zu kommen, welche Strafen es beim widersetzen gibt und viele weitere nützliche Infos.
Wer muss Hundesteuer bezahlen?
Jeder Hundehalter in Deutschland muss die Hundesteuer grundsätzlich bezahlen, außer die Tiere werden gewerblich genutzt, wie es zum Beispiel bei einem Herdenschutzhund, bei der Hundezucht oder bei professionellen, gewerblichen Handel der Fall ist.
Regional können sogar Blinden- und andere Gebrauchshunde Steuerbefreit oder -ermäßigt werden, was jedoch Einzelfall Entscheidungen der jeweiligen Gemeinden sind.
Wann muss man seinen Hund anmelden?
Welpen sind ab einem Alter von 3 Monaten steuerpflichtig. Bei älteren Tieren aus dem Tierheim beispielsweise, hat man für die Anmeldung 2 Wochen Zeit.
Bei einem Umzug mit Hund sollte man ebenfalls daran denken das Tier im alten Kreis abzumelden und dann wieder binnen 2 Wochen in der neuen Gemeinde zu melden.
Wie viel kostet es?
Mit der Anmeldung entstehen erstmal keine Kosten. Ist der Hund dann registriert bei der zuständigen Gemeinde erfolgt die Zahlung einmal im Jahr, meistens über Lastschrift vom Konto, also läuft von da an automatisiert.
Die Höhe der Steuer kann je nach Gemeinde stark variieren, während es im ländlichen Raum oft unter 50 Euro sind, bitten größere Städte durchaus mehr zur Kasse.
Häufig bekommt ein Zweithund dann auch wieder einen anderen (meist höheren) Steuersatz.
Einen noch größeren Unterschied macht es, wenn man einen Listenhund besitzt, da können es sogar bis über 1000 Euro pro Jahr sein. Das ist aber nicht überall so, in Berlin beispielsweise zahlt man für einen „gefährlichen Hund“ das gleiche.
Zur groben Übersicht haben wir euch hier ein paar Orte gelistet.
Stadt/Gemeinde | Ersthund | Zweithund | Listenhund |
---|---|---|---|
Leipzig | 96 Euro | 192 Euro | kein erhöhter Satz |
Berlin | 120 Euro | 180 Euro | kein erhöhter Satz |
Hamburg | 90 Euro | 90 Euro | 600 Euro |
Bremen | 150 Euro | 150 Euro | kein erhöhter Satz |
Düsseldorf | 96 Euro | 150 Euro | 600 Euro |
Erfurt | 108 Euro | 132 Euro | 564 Euro |
München | 100 Euro | 100 Euro | 800 Euro |
Stuttgart | 108 Euro | 216 Euro | 612 Euro |
Windorf (Bay.) | 0 Euro | 0 Euro | — |
Rostock | 108 Euro | 144 Euro | 468 Euro |
Wie erfolgt die Anmeldung?
Um ein Tier anzumelden bleibt häufig ein Besuch im zuständigen Rathaus nicht aus, viele Städte bieten diesen Service mittlerweile schon online an.
Benötigt werden dazu:
- Ausweis des Halters
- EU-Heimtierausweis, wo Wurfdatum, Rasse und Name des Tieres eingetragen sind
- Nummer der Hundesteuermarke (bei Umzug)
Dort werden dann alle benötigten Angaben gemacht, unter anderem sollte auch ein Konto hinterlegt werden, damit die Zahlung per Lastschrift erfolgen kann. Alles weitere kommt dann in geraumer Zeit nochmal auf dem Postweg, unter anderem eine Registrierungsnummer für Tasso.
In vielen Bundesländern ist sogar schon eine Hundehaftpflichtversicherung gesetzliche Pflicht für jeden Hundebesitzer.
Wofür zahlt man Hundesteuer?
Anders als von vielen angenommenen, können die Städte die Steuereinnahmen dort verwenden, wo das Geld gerade benötigt wird. Diese Ausgaben müssen nicht dem Zweck Hund dienen, sind somit also nicht explizit für Kacktütenspender, Hundeparks oder Entfernen von Hundehaufen gedacht.
Sie gilt als sogenannte Aufwandsteuer.
Warum sind Listenhunde teurer?
Weil sie statistisch gesehen gefährlicher wie andere Hunderassen sind und potentiell mehr Gefahr von ihnen aus geht. Dies wurde schon oft diskutiert, unter anderem auch vor Gericht ob ein erhöhter Steuersatz wirklich rechtens ist. Welche Rassen Listenhunde sind, das unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland sehr stark. Verallgemeinert zählen dazu:
- American Staffordshire Terrier
- Pit Bull Terrier
- Cane Corso Italiano
- Rotweiler
- Dobermann
- Dogo Argentino
- Tosa Inu
- Mastiff
- Fila Brasileiro
- Bordeaux Dogge
Welche Strafen gibt es wenn man nicht zahlt?
Wer sein Hund nicht ordnungsgemäß anmeldet, dem droht im Falle einer Strafe einer Geldbuße bis zu 10.000 €. Aus diesem Grund sollte man sich das zweimal überlegen, die durchschnittlich 100 Euro im Jahr sollte jeder für sein Tier übrig haben.
Eine genauere Kostenübersicht was ein Hund so im Unterhalt kostet, haben wir >Hier< für euch.
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