Rottweiler aggressiv – schon von Natur aus?

Eine Frage die sich euch vielleicht schon des Öfteren gestellt hat: Sind potentiell alle Rottweiler aggressiv oder liegt das etwa am Halter? – Klar ist, die richtige Erziehung ist zum Großteil entscheidend über das Verhalten eines Hundes, der zweite Aspekt ist die Veranlagung der Eltern die zum Teil über das Wesen des Tieres bestimmt.

Hier erfahrt ihr mehr über diese Hunderasse, Fakten warum so viele schlechte darüber denken und ob wirklich alle Rottweiler von Grund aus aggressiv sind.

Das Aussehen – als Grund zur Sorge

Ja, zugegeben, sein Aussehen kann schon für einige die ohnehin nicht so perdu mit Hunden sind, angsteinflößend sein. Dies ist mitunter auch der Hauptgrund für gewisse Vorurteile und den -vielleicht- falschen ersten Eindruck.
Was für den einen oder anderen ein großer und kräftiger Teddybär ist, ist für andere wiederum ein gefährlich aussehender Hund.


Man sollte auch die Menschen verstehen die um ihn einen weiten Bogen machen: ein muskulöser und kräftiger, mittelgroßer Hund und noch dazu schwarzes Fell mit braunen Abzeichen, für Menschen mit Angst vor Hunden, wahrscheinlich das schlimmste was ihnen entgegen kommen kann.
Aber auch der breite Kopf und das mächtige Gebiss, vermittelt vielen diesen furchteinflößenden Eindruck.

rottweiler aggressiv

Ist ein Rottweiler aggressiv – schon von Natur aus?

Diese Frage lässt sich ganz klar mit einem Nein beantworten! Sein Wesen von Grund auf, wird beschrieben als freundlich und sehr anhänglich, zumindest seinem vertrauten Menschen gegenüber. Außerdem liebt er außerordentlich Kinder im Haushalt, bei fachkundiger Erziehung ist er sehr gehorsam und lässt sich bestens führen.
Wurde er früh und richtig sozialisiert, hat er auch mit Artgenossen überhaupt kein Problem und kann sogar mit Katzen auskommen.

Er besitzt einen sehr starken Wach- und Schutztrieb, was ihn durch seinen großen Mut und seine Furchtlosigkeit obendrein noch zu einem großartigen Wachhund macht. Wodurch auch einige denken, dass Rottweiler aggressiv sind, von Natur aus.
Auch mit seiner Beißkraft ist er mit über 320 psi einer der Spitzenreiter unter den Hunden, wodurch er bei eventuellen Bissverletzungen schon einen verheerenden Schaden anrichten kann.
Trotz alledem sind nicht pauschal alle Rottweiler aggressiv, vielmehr liegt es an der Person hinter der Leine…

Rottweiler aggressiv – Falsche Erziehung, der Halter in der Schuld!?

Da die Aggressivität wohl kein Hund in die Wiege gelegt bekommt, lässt sich schnell feststellen, dass ein Halter in der Pflicht ist: 1. seinen Hund ordentlich zu erziehen und kein aggressives Verhalten zu dulden und 2. zeigt er sich aggressiv, nötige Maßnahmen zum Schutz anderer einzuleiten und zu beachten (Leinenpflicht, Maulkorb, im Grundstück anleinen)
Kein Tier wird jemals aggressiv ohne irgendeinen vorliegenden Grund. Diese sind sehr vielseitig, hier sind einige davon:

  • Zu grobe und harte Erziehung, Schläge und Misshandlungen, die der Hund dann auf alle Menschen projektiert
  • Fremde Menschen die Hunde gezielt reizen
  • Fehlende Sozialisierung, mangelnder Umgang mit anderen Menschen und Hunden
  • Anerzogen (unser Meinung nach) falsches Verhalten, wo er sich gezielt aggressiv verhalten soll
  • Zu wenig Auslastung und Beschäftigung
  • Schmerzen

Ihr denkt über eine Anschaffung nach?

…trotz das von einem gut erzogenen Rottweiler und einem pflichtbewussten Halter kaum eine Gefahr ausgeht, sollte man sich erst über folgende Dinge Gedanken machen und dessen auch Bewusst sein:

  • Benötigt eine geradlinige, strickte und konsequente Erziehung, was schon bei der Welpenerziehung beginnt! Demnach ist viel Training nötig und ein Rottweiler ist nur bedingt für Anfänger geeignet
  • Braucht jede Menge Auslauf, körperliche und geistige Arbeit
  • Falls er bei euch als Listenhund geführt wird, fallen wohlmöglich höhere laufende Kosten an, vor allem die Hundesteuer
  • Brauch das passende Herrchen oder Frauchen auf der Gassirunde, so einem großen und starken Hund sollte man schon was entgegenzusetzen haben, sollte er doch mal an der Leine ziehen
  • An einigen Orten besteht für den Rottweiler Maulkorbpflicht und allgemein häufiger Leinenpflicht
  • Ist potentiell „gefährlicher“ als andere Hunde
rottweiler welpe
…denn klein sind sie alle noch niedlich und lieb.

Aber er ist ein Listenhund

Alleine schon das ist ein Grund, warum viele der Meinung sind, dass Rottweiler aggressiv sind. Er ist in vielen Ländern, unter anderem Dänemark und auch in deutschen Bundesländern als Listenhund (gefährlicher Hund) geführt. Weil er aufgrund seiner Größe, Statur und seiner Beißkraft potenziell natürlich sehr gefährlich für uns Menschen werden kann. Aber wie schon oben erwähnt, ist es wohl eher die Frage ob man ihn dazu erzogen hat.


Man bezahlt also für den Rottweiler in einigen Bundesländern deutlich mehr, wie vergleichsweise für einen Schäferhund, der aber laut Statistiken noch häufiger in Beißvorfälle verwickelt ist.
Dennoch macht dieser Titel „Listenhund“ nicht gleich aus jedem Rottweiler einen gefährlichen Hund.

Die Zahlen bei Beißvorfällen

Für einen kleinen Vergleich haben wir uns an den Zahlen von Bissvorfällen mit tödlichem Ausgang, in Deutschland, orientiert. Als Übersicht, ob es denn wirklich so ist, dass ein Rottweiler öfters mal zubeißt. Der Zeitraum erfasst Fälle von 1970 bis 2010.

  • Deutscher Schäferhund – 28
  • Rottweiler – 8
  • Labrador – 2
  • Pitbull Terrier und ähnliche – 4

Somit belegt der Rottweiler in dieser Liste leider den 2. Platz und bestätigt damit doch das er statistisch gesehen, häufiger beißt als andere. Macht das aber den Hund von Natur aus aggressiv und angriffslustig? Nein, wohl eher auch nicht. Hinter jedem Beißvorfall verbirgt sich mehr oder weniger der Halter, der fahrlässig gehandelt hat.

Schlusswort

Ist ein Rottweiler aggressiv? – Nein ein Rottweiler ist ab dem Tag seiner Geburt nicht aggressiv. Es sind schlechte Einwirkungen, Haltung oder fehlende Erfahrung, die ihn gefährlich machen können.

Bei genügend Zuwendung und mit einem guten Händchen für Hundeerziehung, ist der Rottweiler wohl einer der besten und loyalsten Begleiter, die man sich vorstellen kann. Der auch im Ernstfall seine Familie zuverlässig beschützten und verteidigen kann.
Als Ersthund oder für Anfänger eignet er sich dennoch nur bedingt, so gehört dieser eher zu Leuten die wissen was sie machen und schon Erfahrung mit der Erziehung von Hunden sammeln konnten.

Wir hoffen, dass wir hier ein wenig Aufklärung zu dieser Hunderasse schaffen konnten und euch die Angst und Bedenken ein wenig nehmen konnten. Denn eigentlich ist das Problem nicht der Hund, sondern der jenige am anderen Ende der Leine.

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