Siamkatzen sind eine der ältesten und beliebtesten Katzenrassen der Welt. Sie haben eine lange und interessante Geschichte, die bis ins alte Königreich von Siam (heutiges Thailand) zurückreicht, wo sie damals sogenannte Tempelkatzen darstellten.
Diese eleganten und anmutigen Katzen sind für ihre markanten Gesichtszüge, leuchtend blauen Augen und ihr geselliges Wesen bekannt. In diesem Beitrag gehen wir näher auf diese tolle Katzenrasse ein und werden uns näher mit der Siamkatze: ihre Geschichte, Eigenschaften, Pflege und vieles mehr beschäftigen.
Geschichte der Siamkatze
Die Geschichte der Siamkatze reicht bis ins 14. Jahrhundert zurück, als sie erstmals in alten thailändischen Schriften erwähnt wurden. Sie wurden als königliche Katzen angesehen und waren eng mit dem Königshaus von Siam verbunden. Die Katzen wurden hoch geschätzt und galten dort auch als heilige Tiere, die Glück, Gesundheit und Wohlstand brachten.
Vorerst kamen sie etwa um 1860 nach England und in die USA, wo sie aber noch nicht gezielt gezüchtet wurden und meist an mangelnder Erfahrung mit der Haltung starben.
Später wurde dann die Siamkatze erstmals nach Europa gebracht, wo sie dann auch schnell populär wurden. Die ersten Siamkatzen wurden auf Ausstellungen präsentiert und erregten dort viel Aufmerksamkeit aufgrund ihrer ungewöhnlichen, anmutigen Erscheinung und ihres charmanten und besonderen Charakters.
Steckbrief zur Siamkatze
Dieser kurze Steckbrief bietet vorerst eine kurze Übersicht über die Merkmale, die die Siamkatze ausmacht. Die genauere Beschreibung findet ihr dann weiter unten.
| Eigenschaft | |
|---|---|
| Herkunft | Thailand (früher Siam) |
| Gewicht | 3,5 bis 6 kg |
| Größe | Mittelgroß, bis etwa 35 cm Rückenhöhe |
| Fell | Kurz, glatt und seidig |
| Farben | Seal Point, Blue Point, Chocolate Point, Lilac Point |
| Lebenserwartung | 16-19 Jahre (bis über 20 Jahre möglich) |
| Charakter | Intelligent, verspielt, anhänglich, kommunikativ, kinderlieb |
| Pflege | Regelmäßiges Bürsten, ggf. Ohren- und Krallenpflege |
| Gesundheit | Anfällig für Nierenprobleme (Niereninsuffizienz) und Zahnprobleme |
| Aktivitätsniveau | sehr hoch |
| Haltung | Braucht verhältnismäßig viel Aufmerksamkeit und Beschäftigung |
Aussehen der Siamkatze
Die Siamkatze gehört eher zu den mittelgroßen Katzenrassen mit schlanker, graziler Statur und dennoch muskulösem Körperbau. Sie haben ein relativ kurzes, glänzendes und samtiges Fell, welches die Farben Seal Point, Blue Point, Chocolate Point und Lilac Point trägt, andere Farben sind bei deren Zucht vom Rassestandard nicht gewünscht.
Ihre markanten Gesichtszüge beinhalten einen keilförmigen Kopf, große Ohren und vor allem leuchtend blaue Augen, welches für viele wahrscheinlich am meisten auffällt und heraussticht.
Der Charakter der Siamesen
Siamkatzen gelten als äußerst gesellige Tiere, die eher ungern allein sind. Was genauer gesagt heißt, dass man sie nicht alleine halten sollte und mindestens als Pärchen. Auch mit Hunden haben sie durchaus kein Problem, aber natürlich nur wenn das gegenüber damit ebenfalls klar kommt.
Sie sind sehr verspielt, aktiv, intelligent und benötigen viel Aufmerksamkeit und Beschäftigung. Außerdem sind sie einigen Haltern zufolge außerordentlich kinderlieb, wodurch sie sich in vielen Familien super intrigieren lassen. Einige sind dahingehend wieder ein wenig anders gestimmt und neigen zur Eifersucht Artgenossen gegenüber oder kleineren Kindern.
Diese Katzen sind bekannt für ihre laute Stimme und kommunizieren gerne und sehr viel mit ihren Besitzern. Miauen, Schnurren und andere Töne, das machen sie am liebsten den ganzen Tag hinweg. Dadurch eignet sie sich vielleicht weniger in Mietwohnung, da sich der ein oder andere Nachbar dadurch gestört fühlen könnte.
Sie ist auch bekannt als eine der „lautesten“ Katzenrassen.
Pflege von Siamkatze
Die Pflege von Siamesen ist relativ einfach und unkompliziert, da ihr kurzes Fell wenig Pflegeaufwand erfordert und sie außerdem sehr reinliche Katzen sind. Jedoch sollte man, wie bei jeder anderen Katze, regelmäßig das Fell bürsten, um lose Haare zu entfernen, deren übermäßiges Verschlucken zu verhindern und die Hautgesundheit zu fördern. Darüber hinaus sollten die Ohren regelmäßig gereinigt werden, um Infektionen und einem Befall durch Ohrmilben vorzubeugen.
Siamkatzen benötigen deutlich mehr Bewegung und geistige Auslastung wie die gewöhnliche Hauskatze, um glücklich zu sein und gesund zu bleiben. Man sollte ihnen genügend Spielzeug zur Verfügung stellen und sich regelmäßig mit ihnen beschäftigen.
Man kann sie sogar an die Leine gewöhnen und führen. Einige nennen sie aus diesem Grund auch „Hundskatze“, was nicht zuletzt daran liegt, dass sie auch super trainierbar sind uns gar Kommandos erlernen kann.
Anschaffung und Kosten von Siamesen
Zur Anschaffung einer Siamkatze stehen alle Möglichkeiten offen, die es für eine Hauskatze auch so gibt. Da sie hierzulande immer bekannter wird, viele eine besitzen und es immer mehr Züchter für Siamesen gibt, sollte die Anschaffung relativ problemlos und einfach sein.
Der Kauf einer Siamkatze aus den Händen eines seriösen Züchters, ist aber wahrscheinlich die sicherste Variante.
Man kann sich dabei an anerkannte Zuchtverbände wenden, um Empfehlungen für vertrauenswürdige und gute Züchter zu erhalten. Ebenfalls solltet ihr darauf achten, dass der Züchter auf die Gesundheit und das Wohlergehen der Tiere schaut und gute Haltungsbedingungen vorhanden sind. Es gibt leider etliche „Vermehrer“ von Katzen, denen es dabei einzig und allein ums Geld geht!
Eine weitere Option ist die Adoption einer Siamkatze aus einem Tierheim oder einer Rettungsorganisation, womit man auch älteren Tieren nochmal ein liebevolles Zuhause bieten kann. Außerdem kann die Adoption aus einem Tierheim eine lohnende und interessante Erfahrung sein, zusätzlich entlastet man so Tierheime und sorgt etwas dafür dass nicht mehr übermäßig gezüchtet wird.
Manchmal bieten auch Privatpersonen eine Siamkatze zum Verkauf an. In solchen Fällen ist es wichtig, sicherzustellen, dass die Katze gut versorgt wurde und keine gesundheitlichen Probleme hat, was man ja durchaus von einem Tierarzt prüfen lassen kann. Gängige Plattform dafür ist beispielsweise Deine-Tierwelt.de.
Der Preis für eine Siamkatze kann je nach Herkunft, Stammbaum, Farbe und deren Alter stark variieren. Bei einem seriösen Züchter können die Kosten für eine wirklich reinrassige Siamkatze mit Stammbaum im Durchschnitt zwischen 500 und 1500 Euro liegen. Deutlich mehr kann man natürlich auch bezahlen, beispielsweise wenn die Katze für Ausstellungen und Zuchtzwecke geeignet ist.
Egal für welchen dieser Wege man sich entscheidet: sollte man sich gründlich über die Quelle der Katze informieren und überdenken, dass man sich für einen verantwortungsbewussten Weg entscheidet und sicherstellen das mit der Gesundheit der Katze alles stimmt.
Wie alt werden Siamesen?
Siamkatzen haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 16 bis 19 Jahren, obwohl einige Katzen dieser Rasse auch gut über 20 Jahre alt werden können. Wie alt diese aber wirklich wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Gene, Ernährung, Gesundheitsvorsorge und Lebensstil. (Wodurch auch ein seriöser Züchter empfohlen wird)
Wer sich also für einen Siamesen als Kitten entscheidet, sollte diese Entscheidung für die nächsten 20 Jahre treffen können.
Entscheidungshilfe für die Siamkatze
Ihr überlegt über die Anschaffung einer solchen Katzenrasse? Da die Siamkatze eine lebhafte, soziale und kommunikative Rasse ist, die viel Aufmerksamkeit und Interaktion benötigt, solltet ihr bereit sein euch intensiv mit ihr zu beschäftigen (& das nicht nur an 5 Minuten des Tages), und Freude an ihrer von Grund auf verspielten Natur haben.
Es ist wichtig, dass ihr euch über ihre Bedürfnisse und genetischen Gesundheitsprobleme informiert, bevor ihr euch für einen (besser gesagt 2) Siamesen entscheidet!
Fazit
Siamkatzen sind faszinierende Tiere mit einer weitreichenden Geschichte und einzigartigen Eigenschaften, sowohl vom Aussehen her, wie auch charakterlich. Sie sind wahnsinnig liebevolle Begleiter, die gerne viel Zeit mit ihren Besitzern verbringen und sich gut für Familien eignen. Mit der richtigen Pflege, die nicht gerade schwerwiegend ist, und genügend Aufmerksamkeit, können Siamesen bei ihren Besitzern glücklich werden und ihnen viel Freude bereiten.
