Das wohl wichtigste für die Hund-Mensch Beziehung ist wohl das Thema Bindung zum Hund und das gegenseitige Vertrauen ineinander. Diese Bindung entsteht aber nicht ganz von alleine, der Besitzer sollte dafür schon einiges tun.
Jeder wünscht sich wohl einen unendlich treuen und folgsamen Vierbeiner, bei einigen ist es recht schwierig sich erst einmal das Vertrauen zu erarbeiten, andere wiederum brauchen nicht so viel Zeit dafür. Hier erfahrt ihr wie ihr die Bindung zum Hund aufbaut und stärken könnt, dadurch noch enger mit eurem Tier verbunden sein könnt und euch dadurch auch gegenseitig besser versteht.
Woran erkennt man eine gute Bindung zum Hund?
Um in etwa einschätzen zu können, ob schon eine Bindung zwischen Tier und Mensch besteht und wie stark diese ist, können folgende Punkte eine ungefähre Einschätzung zulassen:
- kommt der Hund im Freilauf bei einem Rückruf zurück? Zögert er dabei? Kommt erst nach mehrmaligen Rufen oder gar nicht?
- hält er sich gerne in eurer Nähe auf, Zuhause wie Draußen, oder sucht er lieber das weiter und macht gefühlt seine eigene Sache?
- wendet er sich in Angstsituationen oder auch eventuellen Schmerzen an dich oder steht er diese einfach alleine durch?
- Frisst er dir Fressen oder Leckerlies direkt aus der Hand oder nur vom Boden?
- macht der Hund alles mit was ihr auch macht oder schreckt er vor manchen Aktivitäten eher zurück?
- hat der Hund kein Problem damit mal alleine zu bleiben oder eher doch?
Wenn ihr all diese Fragen positiv beantworten könnt, seid ihr und euer Tier wahrscheinlich schon ein gutes Team. Was aber nicht heißt, dass man die Bindung nicht noch ein wenig stärken kann.
Fällt die Antwort aber eher negativ aus, solltet ihr noch ein wenig daran arbeiten und versuchen eine intensive Bindung aufzubauen, um ein noch besseres Team zu werden.
Bindung zum Hund aufbauen und stärken – so geht’s
Bindung aufbauen ist in dem Sinne kein wirkliches Training, sondern viel mehr von euerm Alltag abhängig und vom allgemeinen Umgang mit dem Hund. Das wichtigste dabei ist sich ausreichend Zeit zu nehmen und in dieser Zeit auch nur für den Hund da zu sein, Ablenkungen wie Kopfhörer, Handy und ähnliches wären da bei einem Spaziergang eher nachteilig! Alles was noch dabei hilft:
Spiele die Bindung und Vertrauen stärken: Gemeinsame Spiele fördern das gegenseitige Vertrauen und schweißen euch zunehmend zusammen. Das kann drinnen wie draußen stattfinden, wichtig dabei solltet ihr darauf eingehen, was der Hund besonders mag, jedoch dabei nicht zu wild spielen.
Dazu ist nicht immer viel Spielzeug nötig, einfaches gemeinsames herumalbern kann da meist viel mehr bewirken. Spiele die Vertrauen aufbauen: kleine Ballspiele, Zerrspiele (wo auch mal der Hund gewinnen kann), Such- und Versteckspiele oder Sprungspiele. Ähnliche Spiele für das Aufbauen von Vertrauen gibt es im Übrigen auch für Kinder.
Futter verbindet: Ist ein Hund gerne bei ihnen und sucht sogar von sich aus eigenständig Kontakt, könnt ihr das gerne mit dem ein oder anderen Leckerchen belohnen. Wichtig: dabei sollte man es aber nicht übertreiben, denn sonst steht natürlich das Fressen im Vordergrund.
Streicheleinheiten/Kuschelzeit: Berührungen und streicheln gefällt fast jeden Hund, für die, welche es nicht besonders mögen, sollte man dies auch akzeptieren und in keiner Weise sie dazu zwingen. Nehmt es wahr so wie es der Hund zulässt und seid dabei nicht fordernd. Dabei muss der Hund nicht zwingend mit aufs Sofa, ihr könnt euch auch einfach auf seine Höhe, auf den Boden begeben. Streicheleinheiten lassen sich auch gleich bestens mit der Fellpflege, vor allem im Fellwechsel, verbinden.
Training/Aktivitäten: Das gemeinsame Training in der Hundeschule, das erlernen der Grundkommandos oder das gemeinsame Ausüben von Hundesport, wird ebenfalls dazu führen, dass sich die Bindung zum Hund immer weiter festigt und der Hund immer mehr Vertrauen an den Besitzer gewinnt. Gemeinsame Erfolge, aber auch Rückschläge, schweißen euch immer näher zusammen. Aber auch schon einfache Sachen wie zusammen Fahrrad fahren oder Joggen gehen, können helfen.
Geduld ! : Das wohl wichtigste Thema, was der Besitzer dem Tier gegenüber mitbringen sollte. Vor allem wenn man sich ein ausgewachsenes Tier anschafft und es in der Vergangenheit schlechte Erfahrung mit Menschen gemacht hat, dieses Vertrauen wieder herzustellen kann sehr lange dauern. Gebt zurückhaltenden und ängstlichen Hunden die Zeit, die sie brauchen, ihr werdet auf lange Sicht definitiv dafür belohnt!
Gute Bindung zum Hund – Die Grundvoraussetzungen
Um dieses Thema überhaupt angehen zu können und erfolgreich das Vertrauen des Tieres zu erlangen, sollten natürlich auch alle Rahmenbedingungen stimmen. Diese Dinge sollten erfüllt sein:
- ausreichend und gesundes Futter, um genügend Energie für alles andere zu haben
- in bester Gesundheit, bestehen aktuelle Krankheiten oder hat der Hund gar Schmerzen, ist es möglich das er sich aufgrund dieser zurückzieht und verhalten ist
- eure Zeit, habt ihr schlicht nicht genügend Zeit für das Tier übrig, egal aufgrund eures Jobs oder der Familie, wird sich nur schlecht eine Bindung zum Hund aufbauen lassen. Entweder man nimmt oder hat diese Zeit, oder sollte überdenken wirklich einen Hund zu halten.
- geregelter Tagesablauf, umso gleichmäßiger euer Tagesablauf im Umgang mit dem Hund ist, umso besser
- Einfühlvermögen, man sollte hin und wieder bedenken wie der Hund sich fühlt und so behandeln wie man selbst behandelt werden will
Es gehört sicher noch einiges dazu einem Hund ein artgerechtes und gutes Leben zu ermöglichen, diese oben genannten sich aber wohl mit die wichtigsten Faktoren dafür.
Die häufigsten Fehler
Diese Fehler solltet ihr unbedingt vermeiden, denn sie würden eher das Gegenteil bewirken, statts euch und euer Tier zu verbinden. Zugegeben, es kann manchmal frustrierend sein und man brauch auch viel Geduld, dennoch wird man letzten Endes dafür mit einem treuen Begleiter belohnt. Deswegen solltet ihr diese Fehler vermeiden:
- schimpfen mit dem Hund, gar körperliche Gewalt anwenden
- keinen Schutz vor anderen Hunden bieten
- nicht zu sehr den Rudelführer spielen, Alphawurf, Leinenzerren und ähnliche Methoden sollten ein Tabu sein
- als Besitzer selbst keine wirkliche Meinung haben
- den Hund bedrängen
- keine Geduld des Besitzers
- nicht genügend Zeit für den Hund
Mit unseren Tipps und Tricks, und den Dingen auf die man beim Bindungsaufbau achten sollte, wird es euch mit ein wenig Geduld und Einfühlvermögen auch gelingen eine solide Verbindung zu eurem Hund aufzubauen. Sollte euch es dennoch nicht gelingen, hilft es vielleicht einen Hundetrainer damit anzufragen und euch von externer Stelle helfen zu lassen. Daher wünschen wir gutes Gelingen und weiterhin viel Spaß mit eurem Fell-Freund!
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