Eine Schilddrüsenunterfunktion beim Hund, fachlich korrekt Hypothyreose genannt, ist eine recht häufig auftretende Erkrankung der Schilddrüse. Ist ein Hund von ihr betroffen, produziert die Schilddrüse zu wenig Hormone, die für den gesamten Stoffwechsel im Körper sehr wichtig sind.
Treffen kann diese Krankheit jeden Hund, unabhängig vom Alter und der Hunderasse. Bei kleineren Hunderassen wird diese Erkrankung allerdings nicht ganz so häufig festgestellt.
Wie man sie erkennt, behandelt und wodurch sie entsteht, erfahrt ihr in diesem Beitrag!
Schilddrüsenunterfunktion beim Hund – Die Symptome
Diese Krankheit ist leider alles andere als leicht zu erkennen, denn bis erste Symptome zu bemerken sind, könnten einige Monate oder gar Jahre vergehen. Symptome treten meist erst dann auf, wenn die Schilddrüse schon stark in ihrer Funktion eingeschränkt ist, also wenn die Hypothyreose schon weit fortgeschritten ist.
Folgende Symptome bringt man mit Schilddrüsenunterfunktion beim Hund in Verbindung:
- Zunahme an Gewicht, leichtes Übergewicht, trotz unveränderter Ernährung
- Hund friert schnell, sucht sich immerzu warme Plätze
- Müdigkeit, weniger aktiv, schwer zu motivieren
- mattes und stumpfes Fell, gesteigerter Haarverlust
- Hautprobleme, Schuppen und trockene Haut
- Haut verfärbt sich dunkler
- Verhaltensveränderungen
- Ohrenentzündungen
Gerade beim Punkt Verhaltensänderungen kann es in verschiedene Richtungen gehen: wenn euer Hund plötzlich aggressiv wird oder ängstlich, denken wohl die wenigsten dabei an eine Hypothyreose. Eine weitere Auswirkung ist, dass Hunde dann sehr empfindlich auf Stress und andere nervliche Belastungen reagieren können. In einigen Fällen kommt es sogar zur Störung im Sexualzyklus und im Nervensystem (neurologische Ausfälle), Erbrechen und Durchfall.
Diagnose einer Schilddrüsenunterfunktion beim Hund
Sollten euch die oben genannten Punkte bei euren Hund auffallen, solltet ihr ihn unbedingt tierärztlich untersuchen lassen. Eine Schilddrüsenunterfunktion kann man mittels eines Tests auf das Hormon Thyroxin untersuchen, was aber noch gar nicht so viel aussagt. Da auch andere Erkrankungen oder Medikamente die Schilddrüse beeinflussen könnten.
Je nachdem, muss der Tierarzt erst andere Krankheiten ausschließen können und gegebenenfalls Medikamente absetzen. Hier zusammengefasst welche Möglichkeiten Tierärzten zur Feststellung zur Verfügung stehen:
- Blut- und Urinuntersuchung
- Ultraschall der Schilddrüse (was deren Verkleinerung zeigen würde) oder Röntgenaufnahmen
- vorheriger Ausschluss anderer Krankheiten, die die Schilddrüsen beeinflussen könnten
- absetzen von Medikamenten welche es ebenfalls auslösen könnten
Natürlich solltet ihr nicht einfach auf Verdacht Medikamente absetzen und dies sollte wenn dann nur mit Absprache des Tierarztes erfolgen.
Behandlung – Schilddrüsenunterfunktion beim Hund
Wenn vom Tierarzt andere Erkrankungen festgestellt werden oder Medizin an der Unterfunktion Schuld ist, muss man dann diese individuell behandeln. Wurde jedoch eine sichere Diagnose auf eine Hypothyreose gestellt, wird es wie folgt behandelt…
Um die fehlenden Hormone auszugleichen müssen Hunde diese in Form von Tabletten oder Tröpfchen bekommen, welche als künstlicher Ersatz wirken. Schon nach wenigen Wochen Gabe dieses Medikaments verschwinden schon die ersten Symptome, je nachdem wie stark angegriffen die Schilddrüse schon ist, kann es in einigen Fällen auch bis zu 2 Monate dauern.
Hat man Erfolg mit der Therapie wird das Fell allmählich wieder besser und wirkt allgemein gepflegter und die überschüssigen Pfunde bilden sich auch langsam zurück. Der Hund wirkt allgemein wieder fitter und mehr aktiv.
Regelmäßige Kontrollen vom Tierarzt, erneute Blutuntersuchungen um ggf. die Dosis für die Gabe anzupassen, sind von nun an regelmäßig Pflicht. Die nötige Dosis wird dann in der Regel immer etwas herabgesetzt und das Tier benötigt die Medikamente dann ein Leben lang, da die Funktion der Schilddrüse damit nicht wieder hergestellt wird.
Des Weiteren kann noch eine Ernährungsumstellung nötig sein, was aber der Tierarzt entscheiden sollte.
Die Behandlung hilft den meisten Hunden sehr gut und schlägt auch rasch an, wodurch die Lebenserwartung auch nicht zwangsläufig sinkt und Tiere mit dieser Erkrankung ein hohes Alter erreichen können!
Ursache einer Schilddrüsenunterfunktion beim Hund
Meistens ist die Ursache einer Hypothyreose bei Hunden eine Entzündung, die nach und nach das Gewebe der Schilddrüse zerstört. Was dann die Funktion immer weiter einschränkt.
Dieser Zustand entsteht entweder durch eine chronische Entzündung oder als Folge einer Autoimmunreaktion, bei der das Immunsystem körpereigene Organe angreift, in dem Falle die Schilddrüse. Es verwechselt normales Schilddrüsengewebe mit Krankheitserregern und bekämpft diese mit Antikörpern. Dadurch wird wichtiges hormonproduzierendes Gewebe zerstört und die Schilddrüse kann nicht mehr genügend Hormone produzieren.
Prinzipiell kann es wirklich jeden Hund treffen, aber größere Rassen ereilt es in der Praxis oft häufiger.
Schützen und vorbeugen kann man dieser Krankheit leider nicht, einige behaupten es könnte an der Ernährung liegen, was aber nicht bestätigt ist. Dennoch könnten regelmäßige Kontrollen beim Tierarzt und eine gesunde Ernährung von Vorteil sein!
Wir wünschen euren Fell-Freund beste Gesundheit oder eine schnelle Genesung!
