Hund impfen lassen – oder lieber nicht? 4 Vorteile

Da dieses Thema in den letzten Jahren auch bei der Menschheit immer mehr überdacht wurde und heiß diskutiert ist, stellen sich viele Hundehalter die Frage ob Impfungen für den Hund wirklich so wichtig sind.
Hier erfahrt ihr ob es für eure Vierbeiner ebenfalls eine „Impfpflicht“ gibt, gegen welche Krankheiten geimpft werden kann und auch nützliches zu eventuellen gesundheitlichen Risiken.

Sollte ich meinen Hund impfen lassen?

Diese Frage stellt sich jetzt, während oder nach der großen Pandemie, sicherlich der ein oder andere. Wie ihr euch letzten Endes entscheidet, liegt an euch, denn es gibt für Hunde keine Impfpflicht.


Impfungen sollen das Tier vor gefährlichen Infektionen schützen und eine Herdenimmunität schaffen. Das beste Beispiel dafür ist die Tollwutimpfung, mit Hilfe dieser wurde Europa weitestgehend tollwutfrei, da sogar Schluckimpfungen für die Wildtiere verteilt wurden.


Bei diesem Thema gibt es 2 verschiedene Lager, für die einen sind Impfungen für Hunde völlig unnötig und aus deren Sicht bloß zum Füllen der Geldbeutel der Ärzte, da es meist jährliche Auffrischungen gibt von den Tierärzten. Aber andere wiederum wollen damit ihr Tier rundum versorgt wissen und vor schlimmeren Erkrankungen schützen.

Unserer Meinung nach sollte man aus beidem besser einen Kompromiss finden, denn nicht jede Impfung ist für das Tier auch gleich sinnvoll. Das Immunsystem eines jeden Lebewesen kann schon vieles von alleine regeln und wird so ebenfalls gestärkt und unterstützt.

Impfpflicht bei Hunden?

In Deutschland gibt es bis dato keine ausgewiesene Impfpflicht für Hunde. Viele Impfungen werden jedoch empfohlen und den Besitzern nahgelegt.
Will man den Hund aber mit auf Reisen ins Ausland nehmen, muss dieser bei der Einreise eine aktuelle Impfung gegen Tollwut haben. Diese Impfung muss im EU Heimtierausweis eingetragen sein. Diese muss mindestens 21 Tage davor erfolgen, sodass ein ausreichender Schutz vorliegt.

Vorteile von Impfungen für Hunde

  • bieten Schutz vor schweren Erkrankungen
  • können Krankheiten nachhaltig ausrotten, zum Beispiel Tollwut
  • Reisen ins Ausland ist mit dem Tier möglich, was spätestens bei der Wiedereinreise nötig ist, wenn nicht im Reiseland selbst
  • Bei Reisen in bestimmte gefährdete Gebiete, ein zuverlässiger Schutz
  • Schafft eine Grundimmunisierung
  • Kann andere Hunde und selbst Menschen schützen
  • Verhältnismäßig wenig Nebenwirkung

Nachteile von Impfungen

Natürlich gibt es auch einige Nachteile den Hund impfen zu lassen. Was man nun als Hundebesitzer als wichtiger empfindet, überlassen wir jeden selbst. Hier die Nachteile:

  • Kein 100 prozentiger Schutz – keine Impfung der Welt bietet einen Kompletten Rundumschutz, welcher eine Erkrankung GAR NICHT mehr möglich macht.
  • Impfstoffe sind nicht so weit erforscht wie beim Menschen
  • Tierärzte verdienen damit sehr viel Geld, wodurch Impfstoffe öfter indiziert werden wie nötig. Viele verlangen aller einem Jahr die Auffrischung, aber es gibt diverse Impfstoffe die einen Schutz bis zu 3 Jahren bieten. Somit haben die meisten damit nur den Profit im Auge, da es wenig Zeit kostet und die Tierärzte gut daran verdienen
  • Die Impfungen sind teils unnötig, da regional gar nicht benötigt oder manche Krankheiten kaum noch vorkommen.
  • Die Nebenwirkungen! Dazu später mehr…
hund impfen lassen

Gegen welche Krankheiten wird bei Hunden geimpft?

Viele Krankheiten hat man wahrscheinlich als Hundebesitzer noch nie gehört. Man kann allerdings gegen folgende Krankheiten den Hund impfen lassen bzw. folgendes gegen was der Impfstoff hilft:

Staupe – eine sehr ansteckender Virus, welcher sich auf den Magen-Darmtakt legen kann und bis zu Lähmungserscheinungen und Krampfanfällen frühen kann. Hier mehr dazu..


Leptospirose – die sogenannte Hundeseuche, welche sich über den Urin übertragen kann und verschiedene Organe angreifen, daher oft tödlich verläuft. Sie ist ebenfalls auf den Menschen übertragbar.


Parvovirose – hoch infektiös hinterlässt es gerade bei jungen Hunden durch Fieber, Erbrechen und starken Durchfall, tödliche Folgen in Form einer Dehydrierung.


Hepatitis – starke Erkrankung der Leber, zeigt sich auch durch starken Durchfall und Erbrechen, führt bei jungen und älteren Hunden gelegentlich zum Tod


Zwingerhusten – vor allem in Tierpensionen oder Tierheimen besteht die Gefahr einer Infektion. Wie es der Name schon sagt bringt es große Atembeschwerden mit sich und kann in einer Lungenentzündung enden.


Tollwut – verläuft fast immer tödlich, eine Infektion ist innerhalb Europas aber fast bis nicht möglich


…das alles sind Impfungen für die Tierärzte dringend empfehlen, denn ihr Verlauf endet nicht selten tödlich und könnten unter anderem auch Menschen anstecken.

Eher als optional anzusehen sind wiederum Impfungen gegen:

  • Borreliose, was in bestimmten Gebieten bloß sinnvoll ist, denn es helfen auch andere Maßnahmen gegen Zecken
  • Pilzbefall
  • Herpes-Virus
  • Leishmaniose
  • Babesiose

Wie viel kostet eine Impfung beim Hund?

Das kommt natürlich auf den verwendeten Impfstoff an und welchen Satz der Tierarzt verlangt, im Groben ist das zusammengefasst in der Gebührenordnung für Tierärzte. Nach unseren Erfahrungen kostet eine Impfung im Durchschnitt 60 bis 80 Euro.

Seinen Hund impfen lassen sollte man natürlich nur, wenn…

  • Es gesund ist, auf keinen Fall sollte ein kranker, schwacher oder zu alter Hund geimpft werden
  • Das empfohlene Alter für die Erstimpfung erreicht hat, was bei etwa 9 Wochen liegt, manche Besitzer warten aber auch noch den vollständigen Zahnwechsel ab
  • Die Impfung wirklich empfohlen oder nötig ist

Nebenwirkungen von Impfungen

Nicht alle Hunde stecken das Impfen so leicht weg und überstehen es ohne Komplikationen. Nebenwirkungen können entweder nur wenige Tage anhalten oder im schlimmsten Fall dem Tier auf längere Sicht schaden.
Das kann nach einer Impfung vorkommen:

  • Durchfall und Erbrechen
  • Verweigern vom Fressen
  • Schlappheit, Tier schläft deutlich mehr
  • Fieber
  • Veränderte Atmung
  • Einstichstelle errötet, wird warm und schwillt an
  • Allergische Reaktion auf den Impfstoff

Wenn diese länger als 2 Tage anhalten, solltet ihr unbedingt mit eurem Hund zum Tierarzt, um schlimmere Folgen zu verhindern und diesen Nebenwirkungen ggf. entgegen zu wirken.

Fazit Hunde-Impfung

Man sollte bei diesem Thema immer beide Seiten sehen. Dabei sollte man abwägen wie hoch das Risiko einer Infektion ist, im Gegensatz zu den Nebenwirkungen. Was ihr als Hundebesitzer letzten Endes daraus macht und euren Hund impfen lasst, liegt alleine an euch.
Unsere persönliche Meinung dazu ist: So viel wie NÖTIG und nicht so viel wie MÖGLICH.
Wir wünschen euren Fell-Freund beste Gesundheit und weiterhin alles Gute.

In unseren Must-Haves findet ihr alles was das Hundeherz begehrt oder was ihr für den Einzug eines Welpen benötigt.

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