Das Schnurren bei Katzen ist nicht nur ein Anzeiger von Wohlbefinden, sondern hat sogar auf den Besitzer eine positive Wirkung. Doch was ist, wenn der geliebte Vierbeiner plötzlich nicht mehr schnurrt? Ist das dann gleich ein Grund zur Sorge?
Manche Katzen schnurren schon von Natur aus deutlich weniger wie andere oder auch gar nicht. Wenn eure Samtpfote jedoch von jetzt auf dann nicht mehr schnurrt, könnten sich im schlimmsten Falle Erkrankungen dahinter verbergen. In diesem Beitrag erfahrt ihr die häufigsten Auslöser, für das Ausbleiben des Schnurrens!
Wie entsteht das Schnurren eigentlich?
Auf diese Frage gibt es mehrere mögliche Antworten, die jedoch noch nicht vollständig bewiesen sind. Erstens: Durch Muskelkontraktionen im Kehlkopf öffnet und schließt sich die Stimmritze und erzeugt beim Ein- und Ausatmen das bekannte brummende Geräusch. In einer anderen Theorie behaupten einige Forscher, dass das Zungenbein für das Schnurren verantwortlich ist.
Die Theorie, die sich als falsch herausstellte, besagte, dass Katzen eine Art Stimmbänder haben oder den Blutfluss um und innerhalb des Zwerchfells nutzen, um diese Geräusche zu erzeugen. Sie sind dazu nicht von Geburt an in der Lage, aber sie lernen es schon frühzeitig als Kätzchen von ihrer Mutter.
Wann schnurren Katzen?
Schauen wir uns doch zuerst einmal an, wann Katzen überhaupt schnurren und aus welchen Gründen. Denn das Schnurren der Samtpfote bringt nicht nur das Wohlbefinden zum Ausdruck. Oftmals schnurren Katzen dann:
- Die Katzenmutter schnurrt, während die Kätzchen an ihren Brustwarzen saugen um diese zu beruhigen
- Wenn eine Katze sich gestresst oder ängstlich fühlt, etwa wenn sie einen Hund sieht oder von ihrem Besitzer ausgeschimpft wird
- Wenn sie hungrig sind und Essen serviert wurde
- Wenn sie sich entspannen, streicheln, kuscheln oder mit anderen Katzen interagieren
- Wenn sie nicht zufrieden sind und in Ruhe gelassen werden möchten
Wenn ihr eure Katze jedoch nicht mehr schnurrt, könnte es an folgenden Punkten liegen:
Katze schnurrt nicht – Stressbedingt
Stresssituationen können Katzen dazu bringen, weniger zu schnurren. Nachwuchs der Familie, ein Einzug eines neuen Artgenossen, Besuch oder ein Umzug, sind Dinge die für eine Katze Stress bedeuten könnten.
Da sich aber viele Katzen auch mit dem Schnurren versuchen zu beruhigen, kann eben auch übermäßiges Schnurren auf Stress zurückzuführen sein. Ähnlich verhält sich das Ganze bei Angstsituationen.
Veränderungen sollten also sofern möglich sehr langsam angegangen werden, da Katzen sehr verhalten und empfindlich reagieren können. Nach einiger Zeit der Anpassung, wird die Katze dann wahrscheinlich wieder wie gewöhnt schnurren.
Katze schnurrt nicht – da sie krank ist
Ein weiterer Grund dafür, dass eure Katze nicht schnurrt, kann eine vorliegende Krankheit sein, die vielleicht auch nicht sofort ausfällt. Zum einen wegen den damit verbundenen Schmerzen, zum anderen weil das Stresslevel krankheitsbedingt steigt. Habt ihr das in Verdacht solltet ihr auf folgende Dinge achten:
- Aktivitätslevel verändert
- frisst ungewöhnlich viel oder wenig
- Durchfall oder Erbrechen
- erhöhte Temperatur, Fieber
- plötzliche Unsauberkeit
- Veränderungen an den Augen oder dem Fell
Sollten also die genannten Dinge zutreffen oder die Katze ändert ihr gewohntes Verhalten auf einmal ohne jeglichen ersichtlichen Grund, sollte man sie besser einem Tierarzt vorstellen!
Aber aufgepasst! Katzen schnurren auch um sich selbst du beruhigen, was bedeutet dass eine kranke Katze manchmal übertrieben oft schnurrt.
Ebenfalls sind Krankheiten oder Fehlbildungen am Kehlkopf möglich, was das Schnurren erschwert oder schlicht unmöglich macht. So schnurren manche Katzen schon von Geburt an nur sehr wenig bis gar nicht.
Eine neue Katze schnurrt nicht?
…Das ist nicht gleich ein Grund zur Sorge und bedarf womöglich einfach noch ein wenig Zeit für die Eingewöhnung im neuen Zuhause. Gerade bei Kitten die erst von ihrer Mutter getrennt wurden, ist es doch erstmal ein herber Schlag von nun an alleine zu sein.
Die Eingewöhnung kann bei manchen Tieren wirklich lange dauern, gerade dann, wenn die Katze vorher in schwierigen Verhältnissen gelebt hat und mit Menschen schon schlechte Erfahrungen gemacht hat.
Aber mit ein wenig Geduld, Zuneigung und jede Menge Liebe fangen die meisten Katzen schon nach wenigen Monaten an ihren Besitzer mit einem sanften Schnurren zu verwöhnen.
Katze kann einfach nicht schnurren
Ja, auch das gibt es! Einige Besitzer berichten davon, dass ihre Katze noch nie geschnurrt hat! Wie schon weiter oben erwähnt kann es an einer Fehlbildung des Kehlkopfes liegen oder an den Stimmbändern.
Wenn Kitten zu zeitig von ihrer Mutter weggenommen wurden, kann es ebenfalls sein, dass diese das Schnurren einfach noch nicht gelernt haben und es später nicht mehr so leicht erlernen können.
Trotz dessen kann man an einigen Punkten trotzdem merken, ob die Katze glücklich ist, auch ohne schnurren:
- sie sucht eure Nähe, ist anhänglich und sucht Körperkontakt (um die Beine schlängeln)
- lässt sich gern von euch streicheln und berühren
- spielt und rauft gerne
Es gibt noch einige Signale mehr, die die Zufriedenheit der Katze zum Ausdruck bringen. Dabei hat jede Katze so ihre Eigenarten, die die Besitzer ohnehin nach einiger Zeit kennen.
Alte Katze schnurrt nicht
In die Jahre gekommene Katzen schnurren in der Regel oft weniger. Dies kann aufgrund der zunehmenden Schmerzen sein oder einfach da es ihr körperlich schwer fällt und zusätzliche Energie benötigt.
Bedenklich ist dies allerdings nicht, sondern eher völlig normal.
Fazit – Katze schnurrt nicht
Die meisten Fällen in denen die Katze nicht mehr schnurrt, sind relativ unbedenklich. Sollten aber andere Anfälligkeiten damit einher gehen, ist es besser einen Tierarzt um Rat zu fragen! Dieser findet meist schnell heraus, ob dem Fell-Freund tatsächlich was fehlt.
Einige Katzen sind schon von Geburt an keine Schnurrer, was aber auch in Ordnung ist. Schnurren ist zwar ein guter Anzeiger von Wohlbefinden und das es der Katze gut geht, kann aber im Zweifel auch genau das Gegenteil bedeuten.
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