Kreuzbandriss beim Hund – 6 Symptome

Ein Kreuzbandriss beim Hund ist eine recht seltene Verletzung, die sowohl bei jüngeren als auch bei älteren Hunden auftreten kann. Das Kreuzband ist ein wichtiger Bestandteil des Kniegelenks und sorgt für die nötige Stabilität und Beweglichkeit. Wenn das Kreuzband reißt, kann dies zu starken Schmerzen, Lahmheit und eingeschränkter Beweglichkeit führen.

In diesem Artikel gehen wir näher auf die Ursachen und Symptome eines Kreuzbandrisses beim Hund ein, noch dazu klären wir Behandlungenmöglichkeiten und ob man dem ganzen vorbeugen kann.

Was ist ein Kreuzbandriss beim Hund?

Ein Kreuzbandriss bezieht sich auf eine Verletzung des vorderen oder hinteren Kreuzbandes im Kniegelenk des Hundes. Das Kreuzband ist ein Band aus Bindegewebe, das die beiden Knochen im Kniegelenk zusammenhält und für Stabilität sorgt.

Wie der Name es schon sagt kann dieses Band reißen, was zu einer Instabilität im Gelenk führt, da das Kreuzband normalerweise für die Stabilität und Führung der Bewegungen verantwortlich ist. Durch den Riss des Kreuzbandes können die Knochen in den getroffenen Kniegelenken nicht mehr richtig zusammengehalten werden, was zu einer Fehlstellung und Reibung der Gelenkflächen führen kann.

Diese Verletzung verursacht oft große Schmerzen, Schwellungen und Lahmheit im betroffenen Bein des Hundes. 

Symptome vom Kreuzbandriss beim Hund

Häufig kann man als Besitzer diese Verletzung beim Hund erst sehr spät oder nur schwer erkennen.

Die Symptome eines Kreuzbandrisses beim Hund können je nach Schweregrad der Verletzung variieren, können aber folgende Anzeichen umfassen:

Lahmheit: Der Hund hinkt oder entlastet das betroffene Bein und zeigt eine verminderte Belastung beim Gehen.
Schmerzen: Der Hund kann Schmerzen im Kniegelenk zeigen, die sich durch Jammern, Winseln oder bei Berührung des betroffenen Bereichs äußern.
Schwellung: Das Kniegelenk kann geschwollen sein und warm oder empfindlich auf Berührung reagieren.
Eingeschränkte Beweglichkeit: Der Hund kann Schwierigkeiten haben, das Bein zu strecken oder zu beugen und zeigt eine eingeschränkte Beweglichkeit im betroffenen Gelenk. Unter anderem kann dem Hund auch das Sitzen schwerfallen.
Knackgeräusche: Manchmal sind knackende Geräusche im Kniegelenk zu hören, wenn der Hund sich bewegt. Allerdings muss man da schon sehr genau hinhören.

kreuzbandriss beim hund

Weitere Anzeichen:

  • Beine werden im Sitz zur Seite gestreckt
  • Flüssigkeit tritt aus dem Gelenk
  • Die Muskulatur des betroffenen Beines baut ab

Es ist wichtig, dass das Tier beim Auftreten dieser Symptome möglichst zeitnah von einem Tierarzt untersucht wird und eine genaue Diagnose gestellt wird, um eine geeignete Behandlung für den Hund zu finden.

Die Diagnose

Die Diagnose eines Kreuzbandrisses beim Hund wird in der Regel durch eine gründliche klinische Untersuchung und verschiedene diagnostische Verfahren gestellt. Der Tierarzt wird zunächst die Symptome des Hundes untersuchen und euch gründlich zu der Situation befragen, um Informationen über die Vorgeschichte der Verletzung zu erhalten.

Als erstes wird der Tierarzt vermutlich das Gelenk abtasten, um eine Schwellung festzustellen und auch um mögliche Schmerzen zu erkennen.

Als nächster Schritt stehen dann natürlich bildgebende Verfahren zur Verfügung. Dabei können Röntgenbilder verwendet werden, um das Ausmaß der Verletzung genauer zu beurteilen und andere mögliche Ursachen für die Symptome auszuschließen.

Aber auch CT- oder MRT-Untersuchungen sind eine Möglichkeit : Diese bildgebenden Verfahren können detaillierte Bilder des Kniegelenks liefern und helfen, den Grad der Verletzung genau zu bestimmen.

Anhand der Ergebnisse aus diesen Untersuchungen kann der Tierarzt die Diagnose eines Kreuzbandrisses stellen, die Schwere der Verletzung feststellen und eine geeignete Behandlungsempfehlung geben.

Die Ursachen für den Kreuzbandriss beim Hund

Ein Kreuzbandriss beim Hund kann durch verschiedene Ursachen entstehen, die zu einer Überlastung oder Verletzung des vorderen oder hinteren Kreuzbandes im Kniegelenk führen können. Zu den häufigsten Ursachen gehören:

  • Trauma: Ein plötzliches Trauma oder eine Verletzung, wie zum Beispiel ein Sturz, ein Zusammenstoß oder ein abruptes Abbremsen, kann zu einem Kreuzbandriss führen.
  • Übergewicht: Übergewichtige Hunde haben ein erhöhtes Risiko für Kreuzbandverletzungen, da das zusätzliche Gewicht deutlich mehr Belastung auf die Gelenke ausübt.
  • Genetische Veranlagung: Manche Hunderassen sind aufgrund ihrer anatomischen Struktur und genetischen Veranlagung anfälliger für Kreuzbandrisse. Häufiger Betroffene Rassen sind z.B. Labrador Retriever- Deutscher Schäferhund- Rottweiler– Golden Retriever- Berner Sennenhund-Boxer- Bulldoggen (z.B. Englische Bulldogge, Französische Bulldogge)- Pudel- Akita- Neufundländer
  • Alter: Ältere Hunde haben aufgrund von Verschleißerscheinungen und degenerativen Veränderungen im Kniegelenk ein höheres Risiko für Kreuzbandverletzungen.
  • Übermäßige körperliche Aktivität: Intensive sportliche Betätigung, Springen oder abrupte Richtungswechsel können das Kniegelenk überlasten und zu einer Verletzung des Kreuzbandes führen. Hundesportarten sind daher nicht immer von Vorteil.

Um einen Kreuzbandriss in gewisser Weise vorzubeugen ist es wichtig, dass Hundebesitzer darauf achten, dass ihr Hund gesundes Gewicht hat, regelmäßige Bewegung bekommt und auch nicht übermäßig belastet wird. Beim Verdacht auf eine Verletzung sollte der Hund sofort einem Tierarzt vorgestellt werden.

Behandlung

Die Behandlung eines Kreuzbandrisses beim Hund hängt vom Schweregrad der Verletzung, dem Alter des Hundes, seiner Größe und dem Aktivitätsniveau ab. Es gibt sowohl konservative als auch chirurgische Behandlungsmöglichkeiten für einen Kreuzbandriss.

1. Konservative Behandlung:

Ruhe: Der Hund sollte eine Zeit lang ruhen, um das betroffene Kniegelenk zu entlasten und die Heilung zu fördern.
Physiotherapie: Physiotherapeutische Maßnahmen wie passive Bewegungsübungen, Massage und Hydrotherapie können helfen, die Muskulatur zu stärken und die Beweglichkeit des Gelenks zu verbessern.
Schmerzmittel: Schmerzmittel können verschrieben werden, um Schmerzen zu lindern und Entzündungen abzumildern.

2. Chirurgische Behandlung:

Kreuzbandersatzoperation: Bei schwereren Fällen oder bei Hunden mit hohem Aktivitätsniveau kann eine Operation zur Rekonstruktion des gerissenen Kreuzbandes erforderlich sein. Dabei wird das gerissene Band durch ein Implantat oder körpereigenes Gewebe ersetzt, um die Stabilität des Kniegelenks wiederherzustellen.
TPLO (Tibial Plateau Leveling Osteotomy): Diese Operationsmethode wird häufig bei größeren Hunden angewendet und zielt darauf ab, die Belastung auf das Kniegelenk zu reduzieren, indem der Winkel des Schienbeins verändert wird.

Kosten einer Operation belaufen sich von 1200 bis 2700 Euro, an dieser Stelle wäre eine Hundekrankenversicherung definitiv von Vorteil.

Die Entscheidung für eine konservative oder chirurgische Behandlung hängt von verschiedenen Faktoren ab und sollte in Absprache mit einem Tierarzt getroffen werden.

Bei großen Hunden läuft es leider sehr häufig auf eine Operation hinaus.

Aber die Frage:

Muss ein Kreuzbandriss beim Hund immer operiert werden?

…lässt sich mit einem klaren Nein beantworten, denn oft bringen auch schon die konservativen Maßnahmen den gewünschten Erfolg!

Muss ein Hund mit Kreuzbandriss eingeschläfert werden?

Ein Kreuzbandriss beim Hund ist eine schmerzhafte Verletzung, die jedoch in der Regel gut behandelt werden kann und ist somit kein Todesurteil.

In den meisten Fällen ist ein Kreuzbandriss kein Grund für eine Einschläferung des Hundes, sondern erfordert eine angemessene Diagnose und Behandlung durch einen Tierarzt.

Fazit – Kreuzbandriss beim Hund

Ein Kreuzbandriss beim Hund kann eine schmerzhafte Verletzung sein, die verschiedene Ursachen haben kann, wie Trauma, Übergewicht, genetische Veranlagung, Alter oder übermäßige körperliche Aktivität. Die Behandlung eines Kreuzbandrisses hängt vom Schweregrad der Verletzung ab und kann konservativ durch Ruhe, Physiotherapie und Schmerzmittel oder chirurgisch durch eine Operation erfolgen.

Es ist wichtig, dass Hundebesitzer bei Verdacht auf einen Kreuzbandriss sofort einen Tierarzt aufsuchen, um eine genaue Diagnose und Behandlung zu erhalten. In den meisten Fällen kann ein Kreuzbandriss erfolgreich behandelt werden, und viele Hunde haben gute Chancen auf eine vollständige Genesung und ein normales Leben nach der Behandlung.

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