Hecheln trägt beim Hund im Gewissen Maße zur Regulierung der Körpertemperatur bei und gehört somit zu den gewöhnlichen Verhaltensweisen des Tieres. In den meisten Fällen zwar unbedenklich, kann es übermäßig auftretend oder von starker Intensität, auch ein Krankheitssymptom sein.
Hier könnt ihr erfahren wann es „zu viel“ ist, worauf ihr dabei achten solltet und auf welche Krankheiten es schlimmsten Fall hinweisen könnte!
Hund hechelt stark – bis wann ist dies normal ?
Je nachdem ob sich gleich ein Grund vom Besitzer aus machen lässt, seien es höhere Außentemperaturen oder vielleicht eine Stresssituation, ist das Hecheln bis zu einem gewissen Grad normal und in der Regel unbedenklich. Liegt es jedoch nicht daran und der Hund hechelt stark, selbst ohne Anstrengung, könnten beispielsweise Schmerzen oder Fieber der mögliche Auslöser sein.
Spätestens wenn andere Symptome von Krankheiten dazu kommen oder der Hund sich merkwürdig verhält, wird es besser sein, sich damit an einem Tierarzt zu wenden.
Wie schon erwähnt dient das Hecheln beim Hund der Regulierung der Körpertemperatur. Er baut so die Feuchtigkeit der Schleimhäute ab, so dass er die Temperatur besser abgegeben kann. Anders wie wir Menschen, regeln das Hunde nicht über die Haut, in Form vom Schwitzen, sondern mit Hilfe vom Hecheln und teils auch mit ihrer feuchten Nase.
Hund hechelt stark – Mögliche Gründe
Um es besser einschätzen zu können, ob euer Hund ein ernsthaftes Leiden plagt oder ob es eher an harmloseren Dingen liegt, dass der Hund stark hechelt, haben wir hier die häufigsten Auslöser dafür:
Abkühlung
Der einfachste und auch häufigste Grund ist wohl die Temperatur, die der Hund versucht damit abzusenken. Gerade in den heißen Sommermonaten haben unsere Vierbeiner sehr damit zu kämpfen, einige mehr, andere weniger, aber jedem Hund drücken die zu hohen Temperaturen aufs Gemüt.
Dabei verliert er leider auch sehr viel Flüssigkeit, weshalb ihr gerade im Sommer gut aufpassen solltet, dass der Hund genügend trinkt, um diesen Verlust etwas auszugleichen. Weitere gute Tipps, wie ihr und euer Vierbeiner die Hitze gut übersteht, haben wir hier für euch. Diese helfen in der Regel auch dabei, das Hecheln zu reduzieren!
Körperliche Anstrengung
Körperlich anstrengende Tätigkeit können ebenfalls dazu führen, dass ihr Hund stark hechelt. Nach intensiven Spielen oder nach einer Runde mit dem Fahrrad, ist es völlig normal, dass auch euer Vierbeiner mal aus der Puste ist. Auch da hat das Hecheln den Sinn zum Halten der normalen Körpertemperatur.
Jedoch kann es auch eine Art Warnsignal sein, gerade wenn ihr Hund bei Aktivitäten zu stark hechelt, sollte man eventuell einen Gang zurückschalten, vor allem bei Junghunden und älteren, betagteren Hunden.
Angst oder Stress
Stress- und Angstsituationen äußern sich bei Hunden oft durch starkes hecheln. Auslöser dafür gibt es natürlich unzählige, bei ängstlichen Hunden ohnehin noch mehr. Beispiele dafür sind: Zusammentreffen mit Artgenossen, Schüsse vom Jäger/Feuerwerk, zu harte Erziehung und auch große Veränderung im Hundeleben, wie zum Beispiel ein Umzug mit Hund.
Andere Dinge, wie man Angst und Stress seinem Tier anmerken kann:
- Häufiges Gähnen
- Lefzen lecken
- Jammern und Winseln
- Zittern
- Geduckte Körperhaltung
- Wirkt wie erstarrt
Angst bei Hunden kann man oftmals mit einer anderen Herangehensweise lindern oder auch indem man diese angstauslösenden Situationen vermeidet, sofern möglich.
Sollte sich das starke Hecheln des Hundes nicht auf diese genannten Dinge zurückführen lassen, kann es vermutlich auch etwas schwerwiegenderes sein:
Schmerzen
Erleidet der Hund mehr oder weniger starke Schmerzen, beginnt er ebenfalls oft mit sehr starkem Hecheln. Meidet er es gar sich hinzulegen vor Schmerzen oder zeigt sonst auch merkwürdiges Verhalten, solltet ihr dringend mit ihm zum Tierarzt.
Gerade wenn er versucht zur Ruhe zu kommen, fängt er dann oft an verstärkt zu hecheln. Sobald er Ablenkung bekommt und ihr mit ihm was unternehmt, legt sich das oft wieder.
Frisst er zudem nur noch bedingt und zieht sich immer mehr zurück, könnte das diesen Verdacht bestätigen.
Schmerzen können von sehr vielen Dingen auslöst werden, die sich als Laie nur schwer herausfinden lassen.
Krankheiten
Ebenso kann das starke Hecheln das Symptom einer Krankheit sein. Um hier einige zu nennen:
- Kreislaufschwäche, Blutarmut
- Herzprobleme, häufig durch einen Defekt der Herzklappen
- Diabetes
- Cushing-syndrom
- Fehlfunktion der Schilddrüse
- Infektionskrankheiten – Staupe, Zwingerhusten, Borreliose
Bei Eintreten sonstiger Veränderungen, die auf eine Erkrankung hinweisen könnten, sollte man nicht zögern und sein Tier schnellstmöglich von einem Tierarzt untersuchen lassen.
Übergewicht
Leidet ein Hund unter seinen zusätzlichen Pfunden, kann es gut möglich sein dass er dadurch besonders viel hechelt. Da alle Bewegungen schwerfälliger werden und der Körper wegen der Fettschichten oft wärmer wird, versucht er die zusätzliche Belastung und Wärme mit dem Hecheln zu kompensieren.
Dies ist nur ein Grund warum man Übergewicht beim Hund unbedingt vermeiden sollte, denn es kann im Zweifel sogar die Lebenserwartung des Lieblings verkürzen!
Rassebedingt
Die meisten Hunde mit platten Nasen hecheln auf Grund ihrer rassebedingten Merkmale deutlich mehr. Die zu kleinen Nasen (die noch dazu meist nicht feucht sind) und die zu kleineren Atemwege sind der Auslöser dafür.
Es gibt zwar einige OPs, die womöglich dem Hund das Atmen erleichtern können, die aber in der Praxis nur selten gemacht werden. Vielmehr sollte man als Besitzer eines solchen Tieres, gerade bei Hitze und hinsichtlich der Belastung, etwas mehr Rücksicht nehmen. Der Fachbegriff dafür lautet übrigens: „brachycephale obstruktive Syndrom“.
Betroffen davon sind unter anderem folgende Hunderassen: viele Bulldoggenarten, Boxer, Boston Terrier und Mops. Es gibt sie zwar auch in der sog. Retro-Form, welche aber leider nur weniger verbreitet gezüchtet wird, zum Nachteil dieser Tiere.
Vergiftung und Allergien
Das offensichtlichste Anzeichen einer Vergiftung ist neben übertriebenen Sabbern, ebenfalls starkes Hecheln.
Eine Vergiftung entsteht beispielsweise durch in der Gegend verteilte Giftköder, aber auch durch giftige Pflanzen oder für Hunde giftige Lebensmittel.
Ähnlich verhält es sich bei allergischen Reaktionen, bei Futterumstellungen oder auch durch Gräser und Blütenstaub.
Hund hechelt stark – ab wann zum Tierarzt?
Diese Frage – ab wann ihr zum Tierarzt solltet, wenn der Hund stark hechelt, sollte jeder individuell entscheiden. Jeder kennt sein Tier da selbst am besten und wird auch rechtzeitig merken, wenn es dem Vierbeiner wirklich nicht gut geht.
Wir empfehlen es dennoch in folgenden Fällen dringend:
- Sehr hohes Fieber
- Wenn der Hund dabei nichts trinkt
- Sonstige Anzeichen von Schmerzen bestehen
- Der Hund überhaupt nicht mehr aufhört zu hecheln
- Der Verdacht einer Vergiftung besteht
- Starke Verhaltensänderungen eintreten oder sonstige Symptome einer Krankheit
Fazit – Hund hechelt stark
Das Hecheln ist im Allgemeinen nicht immer ein Grund zur Sorge, es dient zum großen Teil der Regulierung der Körpertemperatur und ist somit ganz normal.
Ist es jedoch häufiger und stärker als üblich, oder kommen gar andere Symptome hinzu, kann sich durchaus auch was schwerwiegenderes dahinter verbergen. Denn es ist eine Art des Hundes seinen Schmerz zu kompensieren, wodurch das Tier dann meist eine Behandlung durch den Tierarzt benötigt!
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